Grundwasser soll den Güterfelder See retten
Seit der Stilllegung der Rieselfelder im Jahr 1989 wird der Güterfelder See zwar nicht mehr verunreinigt, da er aber keinen eigenen Grundwasserzugang hat und es immer weniger regnet, sinkt der Wasserspiegel jedes Jahr um 15 Zentimeter. Vor 17 Jahren wurde der See saniert: Schlamm und Sand wurden ausgebaggert und das Wasser gereinigt. Den Wasserspiegel heben konnten aber nur die 3000 Kubikmeter Grundwasser, die dem See zusätzlich hinzugefügt wurden. Damit er nicht austrocknet, muss ihm regelmäßig Grundwasser zugeführt werden, doch das ist nur mit einer speziellen Genehmigung möglich.
Um die zu bekommen, hat Stahnsdorf ein Verfahren mit umfangreichen Auflagen beim Landkreis Potsdam-Mittelmark durchlaufen, das nun nach mehr als einem Jahr erfolgreich abgeschlossen ist. Seit dem 20. April darf dem See offiziell Grundwasser zugeführt werden. Die Genehmigung auf Einleitung von Grundwasser gilt für fünf Jahre. In dieser Zeit müssen sämtliche Grundwasserstände an den vorhandenen Grundwasser-Messstellen rund um den See erfasst und weiterhin wöchentlich kontrolliert und dokumentiert werden. Außerdem wird die monatliche Zufuhrmenge begrenzt. Im April sind es 8000 Kubikmeter, doch der Monat hat bereits eine rekordverdächtige Trockenperiode vorzuweisen. „Einer der trockensten Vergleichsmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hat die Gesamtsituation nicht verbessert, und der Sommer liegt erst vor uns“ sagt Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers. Damit der See nicht austrocknet, müsste es viel mehr regnen.
Text/ Foto: TSB Verlag, neb