BrandenburgPolitik

Landkreis: Fast jede dritte Firma in Kurzarbeit

Region. Mit Kurzarbeit durch die Krise: Im Kreis Potsdam-Mittelmark hat seit Beginn der Corona-Pandemie fast ein Drittel aller Unternehmen (30 Prozent) Kurzarbeit angemeldet. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit (NGG). Die NGG beruft sich hierbei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Danach haben bis Ende April 1.743 der insgesamt 5.737 Betriebe im Landkreis Kurzarbeitergeld bei der BA beantragt. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe. „Es ist an der Zeit, dass die Politik jetzt überlegt, wie die Branche wieder langsam anlaufen kann. Aber der Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Gäste muss an oberster Stelle stehen“, sagt Sebastian Riesner von der NGG-Region Berlin-Brandenburg. Restaurants und Hotels könnten nur wieder öffnen, wenn die Behörden genau kontrollierten, ob die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Unternehmen können bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter beantragen, um bei fehlenden Aufträgen Corona-bedingte Entlassungen zu vermeiden. Die Höhe des Kurzarbeitergeldes richtet sich nach dem Lohnausfall. Dieser Ausfall ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Normalgehalt eines Mitarbeiters und seiner durch entfallende Aufträge verkürzten Arbeitszeit. Die tatsächlich geleistete Arbeit wird vom Unternehmen voll entlohnt – Verdienstausfälle, die durch ein geringeres Arbeitspensum entstehen, werden dagegen zu 60 Prozent durch die Bundesagentur für Arbeit zumindest teilweise gedeckt. Arbeitskräfte mit mindestens einem Kind erhalten 67 Prozent des fehlenden Gehalts.

Am 23. April hatten die Spitzen der regierenden Großen Koalition Änderungen des Kurzarbeitergeldes beschlossen: Nun soll es für diejenigen, die ihre Arbeitszeit um mindestens 50 Prozent reduziert haben, ab dem vierten Monat auf 70 Prozent (77 Prozent für Eltern) und ab dem siebten Monat auf 80 Prozent (87 Prozent für Eltern) erhöht werden. Diese Maßnahme soll bis spätestens zum Jahresende gelten. PM/ph

Foto: Pixabay.com