Land Brandenburg plant neue Impfangebote
Die bundesweite Corona-Impfkampagne stockt, gleichzeitig befindet sich die als besonders ansteckend geltende sogenannte Delta-Variante des Coronavirus auf dem Vormarsch, wenn auch bisher auf niedrigem Niveau. Nun plant das Land Brandenburg eine Kampagne zur Beschleunigung der Impfkampagne.
Fünf bis zehn Prozent der Brandenburger, die einen Termin für die Corona-Schutzimpfung haben, lassen ihn laut Gesundheitsministerium ohne Absage verstreichen. Seit rund drei Wochen beobachtet das Ministerium einen Rückgang beim Impfen. Lockerungen und derzeit niedrige Inzidenzen könnten dafür verantwortlich sein, so die Mutmaßungen.
Beobachtungen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg bestätigen den Rückgang – sowohl in den Impfzentren als auch bei den niedergelassenen Ärzten. Demnach ließen sich in der zweiten Juniwoche etwa 154.300 Menschen in Praxen und Zentren impfen – gegenüber nur rund 80.500 in der vergangenen Woche.
Um für neuen Aufschwung zu sorgen, will das Land Brandenburg nach den Sommerferien mit einer neuen Impfkampagne starten, die sich erstmals auch an jüngere Menschen richten soll. Man wolle einen Paradigmenwechsel, heißt es dazu aus dem Gesundheitsministerium. Der Impfstoff solle zu den Menschen kommen, und nicht wie bisher die Menschen zum Impfstoff. Überlegt werde, wie den Brandenburgern ein unkompliziertes Impfangebot gemacht werden könne. Im Gespräch seien Impfungen ohne Termin auf Parkplätzen, am Strand und auf Festivals. Dazu sei man bereits mit den Kommunen im Austausch.
Bisher sind in Brandenburg rund 933.000 Menschen vollständig geimpft, das entspricht 37 Prozent der Bevölkerung. Damit liegt das Land im Vergleich zu den anderen Bundesländern auf dem letzten Platz. Bei den über 60-Jährigen sind es 62 Prozent. Rund 1,3 Millionen Menschen haben eine erste Impfung erhalten, das entspricht etwas mehr als 53 Prozent der Bevölkerung. Hier liegt Brandenburg im Ländervergleich auf dem drittletzten Platz.