Lesung und Konzert: „Uschi Brüning – so wie ich“
In der DDR war die Jazz-Sängerin Uschi Brüning ein Star auf den Konzertbühnen. Trotz des Katz- und Maus-Spiels mit der SED erwog sie nie die Ausreise. Mit ihrer Lesung „So wie ich“ gastiert sie am 15. Oktober in Kleinmachnow.
In der DDR war sie ein Publikumsliebling. Manfred Krug schwärmte für ihre Stimme, Ulrich Plenzdorf setzte ihr ein Denkmal in „Die neuen Leiden des jungen W.“. Nun erzählt die große Jazz- und Soulsängerin Uschi Brüning erstmals von ihrem Leben als Musikerin in der DDR, dem ständigen Vabanquespiel mit dem SED-Regime ‒ und warum sie nie die Ausreise in den Westen erwogen hat. Sie war „Die Stimme der DDR, die nie die Stimme der DDR war.“ (Wiglaf Droste).
Schon von klein auf singt sie mit Begeisterung – zu Hause, auf der Straße, im Kinderheim, in der Schule. Mit dreizehn beschließt sie, als Sängerin berühmt werden. Ihre großen Vorbilder sind Caterina Valente und Ella Fitzgerald. Mit der Klaus-Lenz-Band und an der Seite von Manfred Krug feiert die junge Uschi Brüning ihre ersten großen Bühnenerfolge. Sie gründet eine eigene Band, will sich als Frau in der Männerwelt des Jazz behaupten. Bald lernt sie den Saxophonisten Ernst-Ludwig Petrowsky kennen. Die beiden werden nicht nur ein Paar, sondern auch musikalische Partner und genießen als erfolgreiche Künstler manche Freiheiten: Jazz ist in der DDR die geduldete Nische, in der sich auch Unangepasste und Regimekritiker relativ zwanglos zusammenfinden können.
„So wie ich“ ist eine außergewöhnliche Reise in die ehemalige DDR und ihre Musikszene und eine Liebeserklärung Uschi Brünings an den Mann ihres Lebens. Vor allem aber gibt das Buch Einblick in das so bewegte wie bewegende Leben dieser hinreißenden Jazzsängerin.
Uschi Brüning, geboren 1947 in Leipzig, ist Jazz- und Soulsängerin und Songautorin. Seit 1982 ist sie mit dem Jazzmusiker Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky verheiratet. 2017 wurde sie für den ECHO Jazz nominiert.