„9 für 90-Ticket“: Verkehrsunternehmen arbeiten an Umsetzung
Die Bundesregierung plant vorübergehend Entlastungen bei den Energiekosten. Dazu gehört das „9 für 90-Ticket“: 90 Tage Nahverkehr für 9 Euro monatlich. Die Verkehrsunternehmen arbeiten nun an einer Umsetzung.
Am Freitag haben die Verkehrsminister von Bund und Ländern auf einer Sondersitzung erste Rahmenbedingungen für ein neues ÖPNV-Ticket im Kontext des am Donnerstag (24. März) beschlossenen Energie-Entlastungspakets abgestimmt. Die konkrete Umsetzung dazu wird nun mit den Beteiligten in der Branche und mit den politischen Akteuren vorgenommen. Ziel ist es, das Angebot allen Stammkunden und auch potenziellen Neukunden in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen.
Die Verkehrsunternehmen und -verbünde, darunter auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), werden nun mit der Umsetzung des Angebots beginnen. Dabei geschieht die Koordination über den Branchenberband VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen). Dabei sind noch zahlreiche Details zu klären, die wiederum branchenweit und mit der Politik abgestimmt werden müssen. Sobald die Rahmenbedingungen final geklärt sind und die Angebotsgestaltung finalisiert ist, werden alle Fahrgäste und insbesondere die Stammkundkunden über das weitere Vorgehen durch die Verkehrsunternehmen und Verbünde vor Ort aktiv informiert. Die Fahrgäste und allen voran die Abonnenten müssen nun zunächst nicht selber aktiv werden.
Aufrechterhaltung und Ausbau des ÖPNV-Angebots ist dringlicher denn je
Der VDV bekräftigt in diesem Zusammenhang auch nochmals die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung für die Angebote im Nahverkehr. Die dafür vom Bund den Ländern bereitgestellten Mittel müssten noch in diesem Jahr, wie auch im Koalitionsvertrag vereinbart und in der Verkehrsministerkonferenz im Februar zwischen Bund und Ländern verabredet, erhöht werden, fordert der Verband in einer Pressemitteilung. Nur so seien auch zusätzliche Angebote und Kapazitäten, die im Rahmen der Ticketaktion und der Mobilitätssicherung der Geflüchteten jetzt umgesetzt werden, solide finanzierbar. Auch die derzeit durch den Krieg in der Ukraine steigenden Energiekosten der Branche müssten durch einen entsprechenden Finanzausgleich abgefedert werden.
VBB: Abos nicht voreilig kündigen
Unterdessen appelliert der VBB an seine Stammkunden, laufende Abos nicht vorzeitig zu kündigen. Der Verband bittet seine Abonnenden, zunächst seine „aktive Kommunikation“ abzuwarten. Derzeit stimme man sich mit allen Beteiligten ab – mit den Ländern Berlin und Brandenburg und den Verkehrsunternehmen im Verbund, „um die konkreten Rahmenbedingungen zur Umsetzung zu erörtern“. Dazu müsse die Bundesregierung jedoch konkreter werden, was die Umsetzung angeht. PM/ph
Symbolbild: Redaktion