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Neue Ansätze in der Behandlung von Darmkrebs im Berliner Helios-Klinikum Emil von Behring

In der modernen Onkologie ist die molekulare Analyse von Tumoren nicht mehr wegzudenken – auch nicht in der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Helios-Klinikum Emil von Behring. Neben der klassischen molekularpathologischen Diagnostik, bei der die wichtigsten Marker beim kolorektalen Karzinom bestimmt werden, können Darmkrebs-Patienten unter bestimmten Voraussetzungen eine erweiterte molekulare Testung erhalten. Werden hierbei zusätzliche genetische Veränderungen identifiziert, ist der Einsatz einer zielgerichteten präzisions-onkologischen Therapie möglich.

Die Vorteile gegenüber einer klassischen Chemotherapie können vielfältig sein: In der Regel wirkt die zielgerichtete präzisionsonkologische Therapie besser und ist besser verträglich, sprich sie ist nebenwirkungsärmer. Dies kann zu einer verbesserten Lebensqualität der Patienten führen. Daher bietet die Klinik für Hämatologie und Onkologie gemeinsam mit der Gewebediagnostik am Klinikstandort Patienten mit kolorektalem Karzinom eine erweiterte molekularpathologische Diagnostik an. Wenn hierbei bestimmte genetische Veränderungen festgestellt, kann eine zielgerichtete präzisionsonkologische Therapie nach individueller Absprache mit den Krankenkassen infrage kommen. Das ist derzeit bei zehn bis 15 Prozent der Darmkrebspatienten der Fall.

„Bei der Prognose und der Therapieentscheidung des kolorektalen Karzinoms spielen vor allem die Lage des Primärtumors sowie der sogenannte molekulare Fingerabdruck des Tumors eine Rolle,“ erklärt Dr. Börge Arndt, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. „Mit der erweiterten molekularen Testung können wir weitere Mutationen identifizieren, die wir in unserem molekularen Tumorboard besprechen. In dieser wöchentlichen fachübergreifenden Konferenz bestimmen wir dann die wirksamste Therapie individuell für jede Patientin und jeden Patienten und setzen diese um.“

Diese erweiterte Form der Diagnostik bietet das Helios-Klinikum Emil von Behring in seinem Zentrum für personalisierte präzisionsonkologische Therapien (ZPPO) an. Hier arbeiten die Spezialisten der Klinik für Hämatologie und Onkologie eng mit Pathologen der Gewebediagnostik und Experten weiterer Fachbereiche und Kooperationsparner sowie mit niedergelassenen Fachärzten zusammen. Grundsätzlich verfolgt Dr. Arndt gemeinsam mit seinem Team das Ziel, diese neueste Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten immer mehr Patienten als Routineleistung zur Verfügung zu stellen, um deren Behandlung und Prognose weiter zu verbessern.

Titelbild: Dirk Pagels