Brandenburg nimmt Pisa-Ergebnisse „sehr ernst“
Bei der am 5. Dezember veröffentlichten Pisa-Studie haben die deutschen Schüler so schlecht abgeschnitten wie noch nie. Neben der Coronapandemie wurde die Heterogenität der Klassen als Grund genannt. Regionale Daten über die Leistungen der Schüler in den einzelnen Bundesländern liegen noch nicht vor.
Am Dienstag wurden die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 (Programme for International Student Assessment) der OECD vorgestellt. An der Studie nahmen Rund 690.000 Schüler aus 81 Ländern teil. Getestet wurden rund 6.100 repräsentativ ausgewählte Schüler an 260 Schulen aller Schularten in Deutschland. Die Testaufgaben orientieren sich nicht an spezifischen Lehrplänen, sondern an Kompetenzen, die für den Lernprozess und den Wissenserwerb wichtig sind. Außerdem beantworteten Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern Fragen zum sozio-ökonomischen Hintergrund, zu Lernzeiten und Lernumfeld, Computernutzung und Unterrichtsgestaltung sowie zu Einstellungen und Erwartungen der Jugendlichen.
Schüler im Alter von 15 Jahren in Deutschland haben in Mathematik, im Lesen und in Naturwissenschaften weniger gute Leistungen gezeigt als noch 2018. Bei Mathematik und Deutsch entspricht der Kompetenzstand dem OECD-Durchschnitt, bei Naturwissenschaften liegt er signifikant darüber. Die Ergebnisse liegen nicht für einzelne Bundesländer vor.
Dazu Steffen Freiberg, Bildungsminister des Landes Brandenburg: „Die Ergebnisse der PISA-Studie für Schulen in ganz Deutschland nehmen wir sehr ernst. Sie bestätigen, was die IQB-Bildungstrends auf nationaler Ebene ergeben hatten. Zur Einordnung der Ergebnisse gehört, dass die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse ab dem April 2022 an den PISA-Tests teilgenommen haben. Dieser Jahrgang ist erheblich von den Einschränkungen des Unterrichts in der Corona-Pandemie betroffen. Alle Kinder in Brandenburg sollen gut lesen, schreiben und rechnen lernen. Deshalb hat das Land bereits nach dem ersten IQB-Bildungstrend im vergangenen Jahr reagiert und den Schwerpunkt auf Mathematik und Deutsch gelegt. Mit dem 12-Punkte-Plan für gute Bildung hat Brandenburg den richtigen Weg eingeschlagen.“
Der Schwerpunkt der PISA-Studie 2022 liegt auf der Mathematik. Das Bildungsministerium unterstützt daher gezielt die Lehrerinnen und Lehrer in der Qualifizierung für einen hochwertigen Unterricht und unternimmt zusätzlich große Anstrengungen in der Lehrkräftegewinnung. Beispiele:
>> Am 31. März 2023 fand das Fachgespräch Mathematik in Potsdam statt. Rund 300 Teilnehmende vor allem aus dem Schuldienst nahmen allein an dieser Fortbildung teil.
>>Brandenburg beteiligt sich am bundesweiten Programm QuaMath der KMK für Lehrkräfte. Es stärkt die Unterrichts- und Fortbildungsqualität in der Mathematik.
>>Am 1. April 2023 startete Projekt „Abako“ zur Förderung mathematischer Basiskompetenzen an Grundschulen gemeinsam mit dem DZLM (Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik mit den Standorten an der TU Dortmund und der Universität Potsdam) und dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF).
Trotz der Corona-Pandemie war die Situation in vielen Ländern besser als in Deutschland: Am besten schneidet erneut Singapur ab, gefolgt von anderen ostasiatischen Ländern wie Japan und Südkorea. In Europa liegen Estland und die Schweiz an der Spitze. Beim Lesen liegt Irland international sogar an zweiter Stelle.
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