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Bundeswehrkonvois auf Straßen in Brandenburg erwartet

Ein großer Militärverband der Deutsch-Französischen Brigade mit mehr als 100 Fahrzeugen fährt am 2. und 3. Februar von Sachsen über Brandenburg nach Sachsen-Anhalt. Die Fahrt des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen in Baden-Württemberg findet im Rahmen der Übung „Quadriga 2024“ statt. Diese ist Teil der seit Jahrzehnten größten NATO-Übung Steadfast Defender 2024″.

Der Abfahrtsort des Konvois ist der Bundeswehr-Truppenübungsplatz Oberlausitz in Sachsen. Zielort am 2. Februar ist der Truppenübungsplatz Möckern/Altengrabow im Fläming auf der Grenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Nach Weiterfahrt am 3. Februar endet die Fahrt am gleichen Tag im Gefechtsübungszentrum des Heeres in der Colbitz-Letzlinger Heide nördlich von Magdeburg.

Die gut 100 Radfahrzeuge, darunter vierachsige gepanzerte Transportkraftfahrzeuge vom Typ „Boxer“, werden von Soldatinnen und Soldaten gefahren. Der gesamte Konvoi teilt sich in mehrere Gruppen auf, die zeitversetzt fahren. Die Fahrtstrecke von annähernd 350 Kilometern führt überwiegend über Bundesautobahnen und Bundesstraßen.

Aufgrund des stärkeren militärischen Verkehrsaufkommens auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen den Truppenübungsplätzen in Sachsen und Sachsen-Anhalt werden Verkehrsteilnehmende um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.

Gleichzeitig sollten möglichst große Abstände zu den Fahrzeuggruppen eingehalten werden. Zudem sollte aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der bis zu drei Kilometer langen, relativ langsamen Marschkolonnen gefahren werden.

Einsatzbereite Streitkräfte sind die Voraussetzung für eine glaubwürdige Abschreckung und wirksame Verteidigung. Militärische Übungen sind notwendig und dienen der Truppe zur Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Herstellung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Nur so können wir die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes sicherstellen. Das gilt für die Bundeswehr, aber auch für unsere NATO-Partner, die über die „Drehscheibe Deutschland“ fahren, um im Bundesgebiet mit uns, aber auch mit Partnern in Deutschland und in benachbarten Staaten zu üben. Insgesamt bedeutet dies für die Landes- und Bündnisverteidigung, dass mehr Militär im öffentlichen Raum und insbesondere auf Straßen und Autobahnen sichtbar ist.

Es wird das größte Manöver seit 30 Jahren: Alle drei Divisionen des Heeres sind beteiligt, Truppenteile aus Logistik, CIR und Sanitätsdienst, zudem Marine und Luftwaffe, mehr als 12.000 Soldaten insgesamt. Vor allem aber ist das Übungsszenario nicht mehr fiktiv. Geübt wird von Februar bis Mai ganz konkret: Was passiert, wenn ein NATO- Mitglied an der Ostflanke angegriffen wird? Foto: Pixabay

„Quadriga 2024“ ist die größte Übung deutscher Landstreitkräfte seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Das Deutsche Heer steht dabei im Mittelpunkt. Mehr als 12.000 Soldaten trainieren – sichtbar in der Öffentlichkeit – die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften. Damit leistet Deutschland einen signifikanten Beitrag zur Abschreckung an der Ostflanke der Allianz. 

Die Militärübung „Quadriga 2024“ erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Monaten. Sie ist der deutsche Beitrag zur NATO-Großübung „Steadfast Defender 2024“. Quadriga soll zeigen, dass die Bundeswehr entschlossen und befähigt ist, entscheidend zur Verteidigung der NATO-Ostflanke beizutragen. Die damit verbundenen erhöhten Übungstätigkeiten sind zudem notwendig, um die Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zur Verteidigung weiter zu verbessern.

Foto: Bundeswehr/Marco Dorow