Täglich rund 14 Einsätze für die Gelben Engel aus Berlin & Brandenburg
Die ADAC Rettungshubschrauber rückten im vergangenen Jahr zu 51.347 Notfällen aus. Das entspricht pro Tag im Durchschnitt mehr als 140 Alarmierungen. Mit dieser hohen Einsatzdichte überschritten die fliegenden Gelben Engel zum zehnten Mal in Folge die 50.000er-Marke. Die Gesamtzahl der Rettungsflüge nahm dennoch erstmals seit vielen Jahren deutlich ab – um minus 7,8 Prozent oder 4.328 Notfälle gegenüber der Rekordbilanz 2022.
Ein Minus von knapp 10,8 Prozent verzeichneten die ADAC Luftrettungsstationen in Berlin und Brandenburg 2023. Zusammen kamen „Christoph 31“ (Berlin), „Christoph 33“, „Christoph Brandenburg“ (beide Senftenberg) und „Christoph 39“ (Perleberg) auf 5.223 Einsätze, 2022 waren es 5.854. Als Gründe für den starken Rückgang der Einsätze im vergangenen Jahr sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen auch erste Auswirkungen der Mitte 2022 erweiterten Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärzten. Beides wirke sich positiv auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie den weit verbreiteten Notarztmangel aus. Die Zahl der Fälle, in denen der Rettungshubschrauber bei einem Notfall das noch einzig verfügbare Rettungsmittel ist, nehme so ab.
Mit 1.757 Flügen gehört Berlins „Christoph 31“ deutschlandweit weiterhin zu den Rettungshubschraubern mit den meisten Einsätzen. Trotz eines Einsatzrückgangs von 12,4 Prozent (2022: 2.005 Einsätze) ist das Berliner Wahrzeichen im ADAC Ranking auf Platz sechs gelandet. Die meisten Einsätze flogen 2023 „Christoph 15“ (Straubing) und „Christoph 23“ (Koblenz) mit 2.020 Einsätzen.
Bei ihrer Arbeit können die Crews der ADAC Luftrettung je nach Region und Anforderung auf modernste Rettungshubschrauber der Typen H135 und H145 von Airbus Helicopters zurückgreifen. Darunter befinden sich auch mehrere Maschinen des Typs H145 mit Fünfblattrotor – für höhere Reichweite, deutlich mehr Zuladung und noch bessere Patientenversorgung. Neu angeschafft wurden wegen ihres geringeren Gewichts und ihrer Größe auch zwei weitere Helikopter des kleineren Typs H135. Sie sind günstiger in der Anschaffung, verbrauchen weniger Kerosin, sind besonders wendig und verursachen weniger starken Abwind beim Starten und Landen. Deshalb sind sie besonders für Notfälle im innerstädtischen Bereich geeignet. Die Neuzugänge sollen im Laufe des Jahres an den Luftrettungsstationen „Christoph 25“ in Siegen und „Christoph 15“ in Straubing stationiert werden.
Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit mehr als 1.350 Menschen – darunter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier im Winterhalbjahr – im Sommer der ÖAMTC.
Foto: Pixabay.com