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Brandenburger produzieren durchschnittlich 430 Kilogramm Abfall pro Jahr

Die von Brandenburgs Umweltministerium veröffentlichten „Daten und Informationen zur Abfallwirtschaft“ für 2022 informieren über die aus den Brandenburger Haushalten entsorgten Siedlungsabfälle, über die verwerteten und beseitigten gefährlichen Abfälle sowie die notifizierungspflichtigen Abfälle. Darüber hinaus wurden Daten zur Umsetzung und zu den Ergebnissen des Abfallvermeidungsprogramms des Bundes in den Gebieten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger des Landes Brandenburg publiziert. Auch die Abfallbilanzen des Jahres 2021 sind jetzt im Internet zu finden. Die Abfallbilanzen für das Jahr 2023 werden voraussichtlich Anfang des Jahres 2025 publiziert.

Im Jahr 2022 sind in Brandenburg 1.108.000 Tonnen Siedlungsabfälle angefallen. Das macht 432 Kilogramm Abfälle, die im Schnitt jede Einwohnerin und jeder Einwohner Brandenburgs im Jahr 2022 erzeugt hat. Mit Blick auf das Jahr 2021 konnte eine Reduzierung von 52 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner und Jahr erzielt werden. Es bestimmten nicht mehr die Lebensumstände, die durch die Corona-Krise und die Pandemie beeinflusst wurden, die Entwicklung der Abfallmengen im Entsorgungsjahr. Vielmehr zeigt der im Februar 2022 begonnene russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auch hier Auswirkungen. Insbesondere Preissteigerungen führten zum veränderten Konsumverhalten bei den Waren des täglichen Bedarfs, bei der Neuanschaffung von Möbel oder Haushaltsgeräten und im Heimwerker- oder Dienstleistungsbereich. Hieraus resultierte zum Beispiel eine Verringerung des Aufkommens von Haus- und Sperrmüll, eine verringerte Menge entsorgter Elektroaltgeräte oder eine Reduzierung der Verpackungsmengen.

Bio- und Grünabfall

Mit dem immer stärker etablierten Biotonnenangebot wurden insgesamt 222.000 Tonnen beziehungsweise 86 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner und Jahr Bioabfälle als Teil der Siedlungsabfälle gesammelt. Über die Biotonne konnten 78.014 Tonnen und über die Grünabfallsammlung 143.676 Tonnen gesammelt werden. Insgesamt ist im Vergleich zu 2021 ein kleiner Mengenrückgang von 21.000 Tonnen zu verzeichnen. Dennoch wurde in einigen Gebieten der Anschlussgrad an die getrennte Biotonnensammlung weiter erhöht und die Sammelmenge gegenüber dem Vorjahr sogar gesteigert (Stadt Cottbus, Landkreise Havelland, Oder-Spree und Spree-Neiße). Eine weitere Steigerung ist für das Jahr 2023 zu erwarten, denn im Gebiet des Kommunalen Abfallentsorgungsverbandes „Niederlausitz“ findet seit dem 1. Januar 2023 die haushaltsnahe Behältersammlung von Bioabfällen statt. Zudem wird im Landkreis Prignitz gemäß Kreistagsbeschluss ab April 2025 die Biotonne angeboten.

Herrenlose Abfälle

Im Jahr 2022 wurden in den Gebieten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger etwa 6.000 Tonnen herrenlose Abfälle aufgenommen und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Herrenlose Abfälle sind illegal entsorgte Abfälle und fallen ebenfalls in die Mengen der Siedlungsabfälle. 2020 wurden 7.000 Tonnen und 2021 6.112Tonnen herrenlose Abfälle entsorgt. Die Entsorgungskosten für die herrenlosen Abfälle betrugen 2022 1,66 Millionen Euro und damit rund 20.000 Euro weniger als im Jahr 2021.

Bilanz gefährlicher Abfälle 2022

Im Jahr 2022 betrug das Aufkommen gefährlicher Abfälle in Brandenburg 971.000 Tonnen. Damit lagen die in Brandenburg erzeugten gefährlichen Abfallmengen in einem Bereich üblicher Schwankungen der letzten 10 Jahre. Dagegen sank die Menge an in Brandenburg entsorgten gefährlichen Abfällen wieder erheblich auf insgesamt 1.283.000 Tonnen. Von dieser Menge wurden 510.610 Tonnen in Brandenburg und 772.652 Tonnen außerhalb von Brandenburg erzeugt.

Bilanz notifizierungspflichtiger Abfälle 2022

Die grenzüberschreitende Abfallverbringung umfasst die Entsorgung von Abfällen im internationalen Maßstab, das heißt die Entsorgung von Abfällen aus Deutschland ins Ausland und die Entsorgung von Abfällen aus dem Ausland in Deutschland. Diese grenzüberschreitende Abfallverbringung unterliegt in einigen Fällen – abhängig vom vorgesehenen Entsorgungsverfahren, dem Bestimmungsland und der Einstufung des Abfalls – dem Verfahren der vorherigen schriftlichen Notifizierung (Beantragung) und Zustimmung (Genehmigung).

Im Jahr 2022 wurden demnach insgesamt 319.000 Tonnen notifizierungspflichtige Abfälle nach Brandenburg importiert. Nach einem Rückgang auf rund 201.000 Tonnen im Jahr 2020 erreicht damit die Importmenge im Jahr 2022 wieder die 300.000 Tonnen-Marke der Jahre 2014 bis 2018. Das Aufkommen an exportierten notifizierungspflichtigen Brandenburger Abfällen stieg in 2018 auf ein 10-Jahres-Hoch von 68.500 Tonnen. Danach sanken die Exportmengen wieder bis auf 47.000 Tonnen in 2022.

Die „Daten und Informationen zur Abfallwirtschaft mit den Bilanzen 2022 wurden erstmalig mit einem weiteren Kapitel über die Umsetzung und Ergebnisse des Abfallvermeidungsprogrammes des Bundes in den Gebieten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger des Landes Brandenburg erweitert. Mit einer Kurzübersicht und Tabellen wird über die Abfallvermeidungsmaßnahmen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger berichtet.

Die Broschüren mit den Abfallbilanzen 2021 und 2022 stehen im Internet zum Download zur Verfügung.

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