725 Jahre Ruhlsdorf – Große Feier auf der Festwiese am Röthepful
Mit einem bunten Familienfest feierte der Ortsteil Ruhlsdorf am 8. Juni sein 725-jähriges Jubiläum. Organisiert von den Heimaltfreunden Ruhlsdorf, dem Anglerverein, „Menschenskinder Teltow“ und der Evangelischen Kirche war für jeden etwas dabei. Letztere sorgte mit einem Freiluftgottesdienst für einen würdigen und feierlichen Auftakt.
Sabine Beuter, Pfarrerin der Kirchengemeinde Ruhlsdorf, leitete durch den Gottesdienst, begleitet vom Ruhlsdorfer Kirchenchor und dem Posaunenchor Teltow-Stahnsdorf. Eine schöne Idee: Die Jahrhunderte alte Geschichte des ehemaligen Dorfes wurde von einigen Gemeindemitgliedern anhand von fiktiven Biografien erzählt. Jede Geschichte begann mit „Als ich ein Kind war…“ und umfasste jeweils ein Leben, wie es hätte sein können, zum Beispiel während des dreißigjährigen Krieges, während der Pest oder der Reformation über den Fall der Mauer bis heute.
Bürgermeister Thomas Schmidt würdigte dann auch in einem kurzen Grußwort die großartige Idee, das Fest mit einem Gottesdienst beginnen zu lassen, eine absolute Premiere! Außerdem bedankte er sich bei allen Vereinen, die so tatkräftig das Fest mitgestaltet hatten.
An zahlreichen Ständen stellten sich die verschiedenen Vereine vor. Die Heimatfreunde Ruhlsdorf, die bei der Organisation maßgeblich „den Hut aufhatten“, kümmern sich vor allem um den Zusammenhalt im Ort und organisieren jedes Jahr im September eine Kaffeetafel, ebenso das jährliche Osterfeuer und das Weihnachtssingen. Derzeit haben sie rund 130 Mitglieder.
An deren Stand konnten die Besucher und Besucherinnen sich nicht nur über die Geschichte Ruhlsdorfs, sondern auch darüber informieren, warum der Röthepfuhl so heißt wie er heißt: Die Namensgebung reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der Überlieferung nach waren es Flachsbauern aus Ruhlsdorf, die ihre Ernte zum Einweichen in das Gewässer legten. Hierdurch lösten sich die Fasern in den Halmen, wodurch das Wasser eine rötlich-braune Farbe bekam. Die anschließende Trocknung der Fasern wird als „rösten“ oder „röten“ bezeichnet.
Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ warb gleich daneben Christa Zwilling vom Seniorenbeirat der Stadt Teltow um neue freiwillige Mitglieder. Der Beirat kümmert sich nicht nur direkt um alte Menschen, sondern setzt sich auch für Barrierefreiheit ein und identifiziert unpassierbare Gehwege und Straßen. Mit gelegentlichen Seniorenfesten möchten sie Menschen aus der Einsamkeit führen.
Einen Ausführlichen Bericht zum Fest können Sie in der Juli-Ausgabe des Lokal.report lesen.
Text und Fotos: Elisabeth Kaufmann