150 Jahre Schulgeschichte in Teltow
1870 war es soweit: Die Teltower Bürgel-Schule öffnete ihre Pforten zum ersten Mal – damals noch als „Stadtschule“. Heimatverein und Stadtverwaltung haben ihr zum 150-jährigen Jubiläum nun eine Festschrift gewidmet.
Das imposante Schulgebäude in der Potsdamer Straße in Teltow ist im vergangenen Jahr 150 Jahre alt geworden. Im Jahr 1870 ging die damalige Stadtschule an den Start und diente fast durchgehend bis zum heutigen Tag als wichtige städtische Bildungseinrichtung. Derzeit steht das Gebäude leer und wird saniert. Geplant ist jedoch, die Bürgel-Schule demnächst wieder als städtische Grundschule in Betrieb zu nehmen. Ein großer Festakt zum Jubiläum konnte pandemiebedingt im vergangenen Herbst leider nicht stattfinden. Als Ersatz ist deshalb eine Broschüre zur Geschichte der Schule erschienen, die vom Heimatverein der Stadt Teltow und der Kulturverwaltung offiziell präsentiert wurde.
„An die Schulzeit haben wir Erwachsene ganz eigene und individuelle Erinnerungen“, sagt Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt. „Es gab gute und es gab schlechte Tage – aber eines steht fest: Es gibt kaum eine Zeit in unserem Leben, die uns mehr geprägt hat als unsere Schulzeit.“ Die Geschichte der ehemaligen Stadtschule sei „ein Spiegel der Entwicklung der Stadt Teltow“, so Schmidt.
In der 42 Seiten starken Broschüre wird ein Bogen von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der DDR bis ins wiedervereinigte Deutschland geschlagen. In allen Zeitabschnitten hat die Schule eine bedeutsame Rolle gespielt. Ihre Gründung war notwendig geworden, weil die erste Teltower Schule neben der Andreaskirche in der Altstadt zu klein geworden war und den Ansprüchen der wachsenden Stadt nicht mehr genügte. Viele Generationen von Teltowerinnen und Teltowern haben die Stadtschule in der Folgezeit besucht und verbinden mit dem Gebäude Kindheits- und Jugenderinnerungen.
„Für uns ist es wichtig, dass wir in der Festschrift ein weiteres Kapitel und Thema der Teltower Geschichte aufarbeiten konnten“, sagt die Vorsitzende des Teltower Heimatvereins, Sibylle Langner. Zuletzt hatte Heimatforscher Frank-Jürgen Seider gemeinsam mit weiteren Autoren eine Chronik der Stadt Teltow als Lesebuch vorgelegt. „Mit diesen und weiteren Publikationen wollen wir erreichen, dass sich die Teltowerinnen und Teltower mehr und mehr mit der spannenden und vielfältigen Geschichte ihrer Stadt identifizieren“, so Langner.
Den heutigen Namen erhielt die ehemalige Stadtschule übrigens Anfang der 1950er Jahre. Laut den vorliegenden Quellen hatten sich die Lehrkräfte der Schule für diesen Namen entschieden. Bruno Hans Bürgel (1875-1948) – der Namensgeber – war ein bekannter deutscher Schriftsteller und Wissenschaftspublizist, insbesondere im Bereich der Astronomie. Daran erinnert auch das beeindruckende Graffito an der Außenwand des heutigen Schulgebäudes.
Die Festschrift zum 150-jährigen Bestehen des Schulhauses „Bruno-H.-Bürgel“ ist kostenlos erhältlich in der Tourist-Information der Stadt Teltow im Neuen Rathaus.
PM
Bildrechte Titelfoto: Heimatverein Teltow