„Aufholen nach Corona“: Erfolgreiches Programm für Kinder und Jugendliche
Die erste Stufe des zweijährigen Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ wurde in Brandenburg laut Bildungsministerium erfolgreich beendet: Die erste Stufe der außerschulischen Angebote wurde abgeschlossen.
Noch vor der vierten Infektionswelle standen bis zum 30. November 2021 allen Schulen im Land Brandenburg einmalig bis zu 3.000 Euro für Maßnahmen zur Förderung des sozialen Miteinanders der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Insgesamt haben 656 Schulen davon Gebrauch gemacht. Dies entspricht einem Anteil von 72,6 Prozent aller Schulen Brandenburgs. Außerdem stehen insgesamt 200 zusätzliche Lehrerstellen für die kommenden zwei Jahre zur Verfügung, von denen fast 70 an öffentlichen Schulen bereits besetzt sind.
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD): „Ob ein gemeinsamer Floßbau, ein Trommel-Workshop, der Besuch eines Gewaltpräventionstheaters, Teamtage oder ein Erlebniswandertag: Unsere Schulen waren sehr kreativ und haben wirklich großartige Ideen entwickelt und umgesetzt, damit unsere Schülerinnen und Schüler nach der langen Zeit des Distanz- und des Wechselunterrichts die Schule wieder als Ort des Miteinanders und der Begegnung erleben konnten. Dafür möchte ich mich bei allen teilnehmenden Schulen und ihren Projektpartnern ganz herzlich bedanken. Besonders freut es mich, dass schon 40 Prozent der zusätzlichen Lehrerstellen an öffentlichen Schulen trotz Pandemie besetzt werden konnten.“
In der ersten Stufe konnten seit Beginn des Schuljahres alle öffentlichen und freien Schulen 3.000 Euro beantragen, die eigenverantwortlich für außerschulische Angebote eingesetzt werden sollten, die das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler fördern. Die Angebote wurden von verschiedenen freien Trägern, darunter Kulturschaffende, Sportvereine und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften umgesetzt. Insgesamt sind im Rahmen dieser außerschulischen Angebote bislang rund 1,5 Millionen Euro abgerufen worden. Da noch weitere Rechnungen ausstehen, ist davon auszugehen, dass sich diese Summe weiter erhöhen wird.
Aktuell läuft seit Dezember 2021 die zweite Stufe der außerschulischen Maßnahmen an, in der Schülerinnen und Schüler ergänzend zu den schulischen Möglichkeiten gezielt gefördert werden sollen. Auf der Basis der Ergebnisse der Lernausgangslagen sowie der psychosozialen Einschätzung vonseiten der Lehrkräfte sollen Schülerinnen und Schüler unterstützt werden, die besonders große Bedarfe in der fachlichen oder sozialen Kompetenzentwicklung zeigen. Die Schulen haben die Bedarfsumfänge, die sie bei ihren Schülerinnen und Schülern sehen, den Schulämtern bereits gemeldet. Dabei zeigt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bedarfen zur Lern- und sozialen Entwicklung.
Darüber hinaus wird den Schulen durch zusätzliche Lehrkräfte derzeit sehr gezielt fachliche Unterstützung – insbesondere für die Entwicklung der mathematischen und sprachlichen Basiskompetenzen – gewährt. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen ist es gelungen, von den 178 möglichen zusätzlichen Vollzeitstellen an den öffentlichen Schulen bis Dezember fast 70 zu besetzen. Die weiteren Besetzungsverfahren finden derzeit statt.
Hintergrund
Das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ ist ein aus Bundes- und Landesmitteln finanziertes Maßnahmenpaket der Landesregierung im Gesamtvolumen von über 68 Millionen Euro. Es soll helfen, Lernrückstände in den Unterrichtsfächern aber auch Rückstände bei den sozialen Fähig- und Fertigkeiten aufzuholen. Neben der Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte, der Ausweitung der Schulsozialarbeit oder der Schaffung zusätzlicher Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr ist ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsprogramms ein zweistufiges Angebot für außerschulische Unterstützungsmaßnahmen. Die erste Stufe dieser Maßnahme zielte darauf ab, das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler an den Schulen angesichts der langen Zeiten von Distanzunterricht zu fördern. In der zweiten Stufe soll es um eine gezielte Förderung der Schülerinnen und Schüler gehen.
Insgesamt stehen für die Lern- und soziale Kompetenzförderung durch außerschulische Angebote 23,4 Millionen Euro für den Zeitraum von August 2021 bis Juli 2023 zur Verfügung. Insgesamt wurden für die erste Stufe 2,5 Millionen Euro eingeplant. Rund 24 Millionen Euro gehen in die Finanzierung zusätzlicher Lehrerstellen im Rahmen des Aktionsprogramms. Mit rund 21 Millionen Euro werden weitere Maßnahmen wie Schulsozialarbeit, das Studierendenprogramm, Ferienprogramme und FSJ im Rahmen des Aufholprogramms finanziert.
Damit möglichst viele Schulen und Träger zueinanderfinden, wurde eine Angebotsplattform (www.aufholen-brandenburg.de) geschaffen, auf der sich die Anbieter zunächst listen lassen müssen und dann ihre Angebote veröffentlichen können. PM
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