BildungGesundheitKinderSchule

Was soll in die Brotdose?

Nach sechs Wochen Sommerferien wird am Sonntag die Brotdose wieder aus dem Küchenschrank geholt. Jedes Jahr stehen viele Eltern vor der gleichen Frage: Was sollen sie ihrem Kind oder ihren Kindern in die Brotdose packen? Ernährungsexpertin Veronika Wrobel von der Verbraucherzentrale Brandenburg gibt Tipps für eine ausgewogene Frühstücksbox.

Warum ist das Frühstück für Kinder so wichtig?

Wrobel: „Kinder bewegen sich nicht nur viel, sie wachsen auch. Deshalb ist ihr Nährstoffbedarf hoch. Über Nacht leeren sich die Energiespeicher. Fällt das Frühstück aus, verlängert sich diese ‚Fastenzeit‘ entsprechend. Für Kinder ist das besonders kritisch, denn sie brauchen neue Energie zum Lernen. Deshalb ist eine ausgewogene Jause wichtig, um fit und konzentriert durch den Schulalltag zu kommen.“

Was gehört in eine ausgewogene Jause?

Wrobel: „Eltern sollten sich an folgenden vier Bausteinen für die Brotdose orientieren:- Ein Getreideprodukt wie Brot, Brötchen, Laugengebäck, Müsli oder Wrap, möglichst aus Vollkorn, denn das hält länger satt,- Obst und/oder Gemüse, z.B. Trauben, Paprika oder Gurken,- ein Milchprodukt wie Käse, Quark oder Naturjoghurt und- Wasser oder ungesüßten Tee. Nicht in die Brotdose gehören speziell für Kinder entwickelte Convenience-Produkte wie gefüllte Croissants, Quetschies, Fertigkakao oder Milchschnitten. Diese „Kinderlebensmittel“ enthalten viel Zucker und machen die Kinder nur müde und schlapp.“

Ist eine selbst gepackte Brotdose auch billiger?

Wrobel: „Ja, auch im Preisvergleich schneidet die Brotdose mit den Kinderlebensmitteln schlecht ab. Eine selbst zusammengestellte, ausgewogene Frühstücksbox gibt es bei günstigem Einkauf schon ab 2,50 Euro pro Woche. Wird die Brotdose mit Kinderlebensmitteln gefüllt, summieren sich die Kosten für eine Frühstücksbox auf über 8 Euro pro Woche. Wer den Inhalt der Brotdose selbst zubereitet, spart nicht nur Geld, sondern auch Verpackungsmüll.“

Wie viel kommt in die Lunchbox?

Wrobel: „Die Portionsgröße richtet sich nach dem Alter und danach, ob das Kind schon zu Hause gefrühstückt hat oder nicht. Jugendliche benötigen einen größeren Pausensnack als Grundschüler:innen. Je kleiner das erste Frühstück war, desto üppiger kann die Brotdose gefüllt sein.“

Viele Kinder tauschen ihr Essen untereinander, weil ihnen das Essen in der eigenen Brotdose nicht schmeckt. Haben Sie Tipps, was Eltern im Vorfeld tun können, damit ihrem Kind das mitgebrachte Essen schmeckt?

Wrobel: „Kinder haben eigene Geschmacksvorlieben. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es gerne in der Brotdose hätte. Abwechslung macht Appetit. Wechseln Sie zum Beispiel regelmäßig die Brotsorte. Oder legen Sie ab und zu eine Handvoll Nüsse in die Frühstücksdose. Kleingeschnittenes Obst und Gemüse mögen Kinder oft lieber im Ganzen. Die meisten Kinder lieben Ordnung in der Brotdose. Verwenden Sie mehrere Boxen in verschiedenen Größen oder eine Box mit Fächern. So bleibt beim Transport alles an seinem Platz und wirbelt nicht durcheinander. Achten Sie besonders an heißen Tagen darauf, dass sich in der Brotdose Lebensmittel befinden, die nicht so schnell verderben. Das Auge isst mit. Ein optisch ansprechendes Pausenbrot schmeckt den Kindern gleich viel besser. Kombinieren Sie zum Beispiel Brot, Obst und Käse zu bunten Brotspießen.“

Foto:Pixabay.com