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So viel verdient Deutschland

Deutsche Beschäftigte verdienen im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 50.239 Euro. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 2,1 %. So lautet das Ergebnis des gerade veröffentlichten kununu Gehaltscheck 2025, der umfangreichsten Gehaltsanalyse für den deutschen Arbeitsmarkt.

Insgesamt werteten die kununu-Gehaltsforscher für die Erhebung mehr als 830.000 Gehaltsdaten aus, davon 662.343 allein aus den letzten 12 Monaten. Demnach verdienen Menschen in Hessen (54.322 Euro), Hamburg (52.898 Euro) und Bayern (52.680 Euro) am meisten, während vor allem in ostdeutschen Bundesländern am wenigsten gezahlt wird. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern stehen am Ende des diesjährigen Gehaltsrankings, allesamt mit einem Mittelwert von weniger als 43.000 Euro. Der Unterschied im Durchschnittseinkommen zwischen Hessen als Spitzenreiter und Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht liegt bei aktuell 30,1 %. Das Wachstum des Durchschnittsgehalts in den ostdeutschen Bundesländern lag indes bei 3,97 %, während es in den westdeutschen mit 2,23% etwas langsamer anstieg.

München, Frankfurt und Stuttgart sind die Gehaltshochburgen

Was die 20 größten Städte in Deutschland betrifft, verdienen Menschen in den Großstädten Sachsens und des Ruhrgebiets am wenigsten. Während das Durchschnittsgehalt in Leipzig bei 44.359 Euro liegt, verdienen Beschäftigte in München im Mittel 58.540 Euro pro Jahr. Insgesamt liegt das Einkommensdelta zwischen beiden Städten bei 32,0 %. In den Top-5, was das Einkommen betrifft, liegen neben der bayerischen Landeshauptstadt noch Frankfurt, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf auf den vorderen Plätzen. Die rote Laterne halten indes Bochum, Duisburg, Dresden und eben Leipzig in Händen.

Lohnlücke zwischen Männern und Frauen liegt bei fast 7.000 Euro

Die kununu-Daten für dieses Jahr bestätigen neben den regionalen Gehaltsunterschieden auch einen nach wie vor großen „Gender Pay Gap“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt. So verdienen Frauen im Schnitt 45.887 Euro jährlich und damit 6.920 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, die auf 52.807 Euro kommen. Zwar verdienen Frauen 3,3 % mehr als noch vor einem Jahr (Männer 1,1 %), der Abstand zu männlichen Beschäftigten bleibt allerdings nach wie vor bemerkenswert hoch. Das bestätigt sich auch bei Betrachtung der Gehaltszettel von Beschäftigten mit Personalverantwortung. Hier liegt der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei noch höheren 18,1 %. Insgesamt verdienen Führungskräfte 56.697 Euro per anno. Männer allerdings freuen sich über 62.503 Euro in ihrer Gehaltstüte, Frauen dagegen müssen sich im Schnitt mit nur 52.882 Euro zufriedengeben. „Unsere Zahlen zeigen, dass nach wie vor keine Gehaltsgerechtigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt existiert. Das trifft auf den Vergleich zwischen den Geschlechtern, aber auch auf den regionalen Vergleich zu. Ein wesentlicher Grund dafür ist die nach wie vor fehlende Gehaltstransparenz, die Beschäftigten deutlich mehr Orientierung bieten würde. Der kununu Gehaltscheck 2025 ist unser Beitrag, ein bisschen mehr Licht in den noch viel zu dunklen Einkommensdschungel in Deutschland zu bringen“, sagt Nina Zimmermann, kununu-CEO zu den Ergebnissen der Erhebung. Dazu passt: Auch bei Beschäftigten mit unterschiedlicher Berufserfahrung bleibt ein Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern – Beispiel Berufseinsteiger: Beschäftigte mit einer Berufserfahrung von 0 bis 3 Jahren verdienen im Schnitt 43.021 Euro. Junge Frauen liegen dabei bei 40.889 Euro, während junge Männer in der Regel bereits mit 44.647 Euro einsteigen.

Gehaltszufriedenheit sinkt aufgrund der wirtschaftlichen Krise

Während das durchschnittliche Einkommen um 2,1 % gestiegen ist, sinkt die Gehaltszufriedenheit der Deutschen leicht von 57,98 % auf 57,23 %. Hintergrund ist die aktuelle wirtschaftliche Lage, wie eine parallele kununu-Gehaltsstudie zeigt, für die das Marktforschungsinstitut bilendi im kununu-Auftrag mehr als 1.080 Beschäftigte dazu befragte, wie sich die gegenwärtige Krise auf ihr Gehaltsempfinden auswirkt. Demnach berichten mehr als zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer:innen (67 %) davon, dass die gegenwärtigen Preissteigerungen den Frust über ihr aktuelles berufliches Einkommen steigere. Zudem ergänzen zahlreiche Beschäftigte, dass ihr Gehalt im Spannungsfeld der aktuellen konjunkturellen Lage und der Preisentwicklung nicht mehr zu ihren Lebenshaltungskosten passe. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen (58 %) geben dies an. „Diese Ergebnisse zeigen, dass viele Beschäftigte derzeit in eine finanziell angespannte Lage geraten. Daraus ergibt sich fast zwangsläufig eine ansteigende Gehaltsunzufriedenheit, die die marginale Steigerung des Durchschnittseinkommens nicht auffangen kann“, so Nina Zimmermann.

Über die Studie

Der kununu Gehaltscheck 2025 basiert auf einer Auswertung von 830.000 Gehaltsangaben – darunter 662.343 aus dem Jahr 2024. Berücksichtigt wurden alle Gehaltsangaben von Vollzeitbeschäftigten. Mitarbeiter in Teilzeit, Auszubildende oder Praktikanten wurden in die Auswertung nicht mit aufgenommen. Zur Qualitätssicherheit wurden abgegebene Gehaltsangaben, die nicht innerhalb eines vorher definierten Gehaltsbandes liegen, aussortiert und erst bei Bestätigung durch weitere Gehaltsangaben wieder in die Berechnung aufgenommen. Für die Ermittlung der Gehaltszufriedenheit wurden knapp 450.000 Arbeitgeberbewertungen verwandt. Dabei ergab sich der hier angegebene Prozentwert aus den Beschäftigten, die die Kategorie Gehalt/Sozialleistungen mit gut oder sehr gut bewerteten.

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