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Start ins Leben für Frühgeborene im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow

Das Evangelische Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow gibt die erfolgreiche Geburt und Versorgung von zwei Frühgeborenen im Eltern-Kind-Zentrum bekannt. Die beiden Kinder Katy und Leo wurden in der 32. Schwangerschaftswoche geboren und haben sich trotz anfänglicher Herausforderungen gut entwickelt.

„Katy wurde Ende Mai in der 32. Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von 1.780 Gramm als Spontangeburt geboren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, einschließlich Beatmungspflichtigkeit und einer Neugeboreneninfektion, hat sich Katy gut erholt und entwickelt. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt auf der Kinderstation konnte sie gemeinsam mit ihrer Mutter gesund nach Hause entlassen werden“, berichtet Dr. med. Nalina von Garlen, Assistenzärztin in der Kinderklinik.

Zehn Tage nach der Geburt von Katy wurde Leo ebenfalls in der 32. Schwangerschaftswoche per Spontangeburt mit einem Gewicht von 1.685 Gramm geboren. Auch Leo entwickelt sich unter der intensiven Betreuung gut. Gemeinsam mit seiner Mutter kann er auf der Kinderstation noch etwas länger im Rooming-In verbleiben, bevor er nach Hause entlassen wird.

„Die Geburt sowie die Betreuung von Frühgeborenen stellt eine besondere Herausforderung dar, und ich bin stolz auf unser Team, das mit großem Engagement und Fachwissen die bestmögliche Versorgung für Leo und Katy sichergestellt hat“, sagt Dr. Georg Reinholz, Chefarzt der Kinderklinik.

Als Frühgeborene gelten alle Kinder, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Die normale Dauer beträgt ca. 40 Wochen. Eine Frühgeburt hat in den meisten Fällen medizinische Gründe, da ansonsten die Gesundheit von Mutter, Kind oder beiden gefährdet sein könnte. Gemäß der Bundesauswertung (Erfassungsjahr 2020 Geburtshilfe) des IQTIG – Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen werden in Deutschland jährlich 60.000 Frühgeborene geboren. Aufgrund der im Vergleich zu Reifgeborenen noch unreifen Organe der Frühgeborenen besteht für sie ein erhöhtes Risiko für verschiedene medizinische Probleme und Komplikationen. Zu Beginn ist häufig eine Beatmung erforderlich, da der Flüssigkeits- und Wärmehaushalt noch nicht richtig reguliert werden kann. Zudem verfügen die Frühgeborenen noch nicht über die Kondition, ihren Energiebedarf durch selbstständiges Trinken zu decken. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Neugeborenengelbsucht oder Infektionen. Die Versorgung dieser Patienten erfordert speziell geschultes Personal und eine besonders intensive ärztliche und pflegerische Betreuung über einen meist mehrwöchigen Aufenthalt, beispielsweise auf der Kinderstation des Eltern-Kind-Zentrums in Ludwigsfelde.

Foto: Vanessa Drieschner (links) mit Tochter Katy, Samantha Kammholz mit Leo / Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin

Das Standort Ludwigsfelde verfügt über einen perinatalen Schwerpunkt und ist somit bestens ausgerüstet, Frühgeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche und einem Geburtsgewicht von 1.500 Gramm zu versorgen. Das Eltern-Kind-Zentrum Ludwigsfelde zeichnet sich durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aus. Zu den Teams gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik, darunter Kinderkrankenschwestern, Stillberaterinnen, pädiatrische Ärztinnen und Ärzte, eine Kinderpädagogin sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geburtshilfe, darunter Hebammen, Pflegekräfte und gynäkologische Ärztinnen und Ärzte.

Die zertifizierten Stillberaterinnen bieten während des stationären Aufenthalts umfassende Stillberatungen an. Auch nach der Entlassung können Eltern den wöchentlichen „Milchtreff“ (Stillgruppe) besuchen oder individuelle Termine zur Stillberatung vereinbaren. Darüber hinaus besteht eine Kooperation zwischen dem Eltern-Kind-Zentrum und dem Netzwerk „Gesunde Kinder” sowie mit den „Frühen Hilfen”. So kann den Familien je nach Bedarf eine weitere Unterstützung in dieser doch besonderen Zeit zugesichert werden.

Fotos: Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin