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Gegen das Vergessen – Neue Stolpersteine in Teltow

Am 07. März wurden neun Stolpersteine an fünf Orten in Teltow von Kunstprojektinitiator Gunter Demnig verlegt. Der Aktion waren umfangreiche Recherchen und Vorarbeiten der Geschichtswerkstatt Teltow e. V. vorausgegangen.

Die neuen Stolpersteine erinnern in der Max-Sabersky-Allee 4 an Selma und Isidor Schwarz, in der Potsdamer Straße 46/47 an Mitglieder der Familie Rosenberg, im ­Striewitzweg 16 und 24 an ­Friedrich Ksionseck und Hubert Bineks sowie in der Saalestraße 2 an Hedwig Zuckerer. Gunter Demnig, der Initiator der Aktion, verlegte die Stolpersteine persönlich. Der Kölner Künstler hat in Deutschland und im europäischen Ausland bereits mehr als 30.000 Stolpersteine eigenhändig verlegt. Die Stolpersteine werden in Handarbeit gefertigt, weil dies, so Demnig, im Gegensatz zur maschinellen Menschenvernichtung in den Konzentrationslagern stehe. Die Stolpersteine werden immer vor dem letzten frei gewählten Wohnort der NS-Opfer verlegt. Demnigs Anliegen ist es unter anderem, den Opfern des Nationalsozialismus, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben.

Zahlreiche interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer, Vertreterinnen und Vertreter der Teltower Stadtverordnetenversammlung sowie Angehörige der Opfer nahmen an der Aktion teil. Teltower Schülerinnen und Schüler lasen während der Verlegung die Biografien der Opfer vor. Die Historikerin und Leiterin der Teltower Geschichtswerkstatt, Dr. Gabriele Bergner, erforscht seit mehr als 15 Jahren die jüdische Geschichte in Teltow und initiierte die Verlegung gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins. In den vergangenen Jahren wurden so bereits 33 Stolpersteine in unserer Stadt verlegt, nun sind es insgesamt 42 dezentrale Mahnmale, die jeweils vor den ehemaligen Wohn- und Lebensorten in das Straßen- oder Gehwegpflaster eingelassen wurden. Jeder Stein steht symbolisch für eine individuelle Lebensgeschichte. Ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte in Teltow – für die Erinnerungskultur und gegen das Vergessen.

Foto: Stadt Teltow