Historische Schätze aus 4.000 Jahren
In mehr als 4.000 Jahren kann sich schon eine Menge ansammeln: Davon zeugt nicht nur das Heimatmuseum Teltow im Hohen Steinweg 13, sondern auch das reichhaltig bestückte Archiv in der Ritterstraße, beide in der schön restaurierten Teltower Altstadt gelegen. Seit vielen Jahren kümmern sich die Mitglieder des „Heimatvereins Stadt Teltow 1990 e. V.“ darum, die gesammelten Schätze zu erforschen, zu ordnen und ausgewählte, restaurierte Stücke zu präsentieren. Dass dafür umfangreiche und intensive Arbeiten notwendig sind, kann man sich vorstellen. Nach der oft mühevollen Forschung und Rekonstruktion von Fundstücken, Zeitzeugnissen oder Dokumenten ist man am Ende froh, so viele wertvolle Exponate gerettet zu haben.
Mit der Ausstellung konnte man 1994 in ein ganz besonderes Haus einziehen, nämlich das älteste Haus am Platze. Dieses Baudenkmal wurde nach dem großen Teltower Stadtbrand im Jahre 1711 als Badehaus errichtet und diente später als Wohn- und Geschäftshaus. Erst vor zwei Jahren musste der Museumsbetrieb noch einmal pausieren, weil man im Dachstuhl Hausschwamm entdeckt hatte, der nun aufwändig restauriert worden ist. Dabei hat man besonderen Wert auf eine denkmalgerechte Dacheindeckung gelegt, bei der lokale Handwerksunternehmen mit eingebunden waren.
Jetzt präsentiert sich die aktuelle Ausstellung wieder in den angestammten Räumen, wobei jedoch einige Sonderausstellungsbereiche aus Platzgründen ausgegliedert wurden: Historische Wasser- und Abwassertechnik wird in der Oderstraße gezeigt (Ortsausfahrt Richtung Kleinmachnow), und in der Ritterstraße 14 kann man in der Ausstellung „Historische Waschtechnik“ die Mühsal früherer Einwohnerinnen Teltows beim Bewältigen der häuslichen Wäscheberge nachempfinden. An der Machnower Schleuse hingegen ist ein besonders großes und prominentes Exponat ausgestellt: Ein Original-Straßenbahnwagen der Linie 96, die zwischen Berlin und Teltow fuhr, zeugt hier von der frühzeitigen verkehrstechnischen Anbindung der Stadt. Die Strecke wurde 1888 in Form einer Dampfstraßenbahn in Betrieb genommen und 1907 elektrifiziert. Der Straßenbahnbetrieb wurde nach dem Mauerbau eingestellt.
In der Hauptausstellung am Hohen Steinweg werden geschichtliche Zeugnisse aus verschiedenen Epochen präsentiert: Von Scherben aus der Bronzezeit über mittelalterliche Tongefäße, Werkzeuge und Hausrat aus dem vergangenen Jahrhundert bis zum typischen Teltower Rübchenanbau öffnet sich dem Besucher ein breites Spektrum aus interessanten und kuriosen Exponaten.
Auch außerhalb der sonntäglichen Öffnungszeit wird bei Kinderführungen und bei der Projektarbeit mit Jugendlichen dafür gesorgt, dass die wertvolle Erinnerungskultur lebendig wird. Der Heimatverein veranstaltet außerdem monatlich eine Altstadtführung, bei der die interessante und spannende Stadtgeschichte vor Ort an markanten Punkten erklärt wird. Aktuelle Öffnungs- und Führungstermine erfährt man im Internet unter „heimatverein.teltow.de“.
Weitere Gelegenheiten, das Heimatmuseum kennenzulernen, bieten sich im Rahmen der Teltower Aktivitäten zum 3. Oktober, während der jährlichen Kampagne „Feuer und Flamme für die Museen“.
Dieser Bericht und weitere Informationen über Teltow sind in der aktuellen Bürgerinformation zu finden (erhältlich im Rathaus Teltow oder im Kundenbüro des Teltower Stadtblatt Verlags in der Potsdamer Straße 57 in Teltow).
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