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Märchendreh auf dem Stahnsdorfer Friedhof

Im Juli haben die Dreharbeiten für die TV-Produktion „Das Märchen von der Silbernen Brücke“ im Auftrag für die ARD-Reihe „Sechs auf einen Streich“ begonnen. Gedreht wird bis zum 30. Juli in Potsdam, Berlin und in diesen Tagen auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Die Zeiten sind hart, alle sind in Eile und die Familien haben kaum Zeit füreinander. Es wird immer weniger vorgelesen und die Märchen drohen zu verschwinden. Eines Tages verlieren die Märchenfiguren den Halt und fallen aus dem Märchenbuch in die Welt, in der sich das Böse in Gestalt des „Dicken Endes“ immer weiter ausbreitet. Rumpelstilzchen (Rauand Taleb), Schneewittchen (Ceci Chuh) und Rotkäppchen (Stephanie Amarell) haben Angst, für immer in Vergessenheit zu geraten. Deshalb schicken sie die Geschwister Rose (Alma von Aulock) und Heinrich (Leo Alonso-Kallscheuer) zum Haus der Liebegüte (Johanna Gastdorf) im Märchenwald. Nur dort kann das Märchenbuch zu neuem Leben erweckt werden. Doch um dorthin zu gelangen, müssen Heinrich und Rose erst einmal die silberne Brücke finden. Ausgerechnet die Hexe (Christina Große) und der Teufel (Detlev Buck) sollen ihnen dabei helfen. Doch sie müssen sich beeilen, denn das „Dicke Ende“ ist den beiden Kindern auf der Spur und will um jeden Preis verhindern, dass die Märchen zurückkehren.

Das Märchen „Die Silberne Brücke“ von Hertha Vogel-Voll erschien erstmals 1949/50 im Verlag Louis Ehlermann, Dresden. Der Stoff wurde für das 57. ARD-Weihnachtsmärchen von Drehbuchautor Enrico Wolf adaptiert. Regie führt Cüneyt Kaya. Die Bildgestaltung übernimmt Nikita Romanov. Vor der Kamera stehen u. a. Detlev Buck, Christina Große, Johanna Gastdorf, Peter Schneider und Luise Wolfram.

Die Ausstrahlung erfolgt im diesjährigen Weihnachtsprogramm im Ersten.

Mit einer Gesamtfläche von rund 206 Hektar nimmt der Südwestkirchhof Stahnsdorf weltweit den zehnten Rang unter den Friedhöfen ein. In Deutschland steht er nach dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg an zweiter Stelle. Im Laufe der Jahre diente der Friedhof einer Vielzahl von Filmproduktionen als Kulisse für Dreharbeiten. Im März 2009 drehte Roman Polański eine Szene für den Film „Der Ghostwriter” mit Ewan McGregor und Tom Wilkinson. Julian Rosefeldt drehte hier die Episode „Trauerrednerin – Funeral Speaker“ seiner Filminstallation „Manifesto“ (2016) mit Cate Blanchett als Trauerrednerin. Ebenso ist die Friedhofskapelle in der deutschen Produktion „Dark“ zu sehen, die 2017 auf Netflix veröffentlicht wurde.

Foto: rbb/Hardy Spitz

v.l.n.r.: Hexe (Christina Große), Rose (Alma von Aulock), Heinrich (Leo Alonso-Kallscheuer), Teufel (Detlev Buck), Liebegüte (Johanna Gastdorf)