Ortsgeschichte rund um das Kleinmachnower Rathaus: Der Seeberg
Hoch über Kleinmachnow und über dem Machnower See befindet sich eine Burg, die jetzige Neue Hakeburg. Der Berg hat heute den Namen Seeberg, früher hieß er Krähenberg.
Die Neue Hakeburg ist jung und wurde erst 1908 eingeweiht. Vorher residierte dort ein seinerzeit populärer Schriftsteller namens Rudolf Stratz (1864–1936) in einer Baracke, die dem Neubau weichen musste. Dietloff von Hake war der Bauherr und sein Architekt war Bodo Ebhardt. Dietloff hatte ihn nach dem Motto engagiert „Was gut ist für Kaiser Wilhelm II., ist auch gut für mich“. Er residierte bis in die 1930er Jahre mit seiner Familie in der Burg, doch dann musste er sie aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen.
Dies war der Abschluss des zweiten Abschnittes und der dritte begann mit dem Kauf durch die Reichspost, real mit dem Reichspostminister Dr.-Ing. Ohnesorge. Dieser verfolgte mit dem Kauf zwei Ziele: Er wollte für sich einen repräsentativen Dienstsitz und ein abgelegenes Gebiet zum Bau einer Forschungseinrichtung für die Reichspost haben, die Reichspostforschungsanstalt.
Nach dem Krieg, zum Ende der Nazizeit, übernahm die DDR die Neue Hakeburg als Gästehaus, auch für sehr prominente Gäste wie Jassir Arafat, Fidel Castro und Michail Gorbatschow. Die Reichspostforschungsanstalt wurde später die DDR-Parteihochschule „Karl Marx“ und später die Bezirksparteischule Karl Liebknecht.
Mit der friedlichen Ablösung der DDR bekam auch die Neue Hakeburg neue Besitzer, und in der ehemaligen Reichspostforschungsanstalt residiert jetzt die BBIS, eine Internationale Schule. Die Neue Hakeburg wird hingegen seit 2014 zu Eigentumswohnungen umgebaut. Es schließt sich der Kreis: eine ehemalige Wohnung (Burg) von 1908 wird zu Eigentumswohnungen. Von 2026 bis 2022 hatte der Heimat- und Kulturverein Kleinmachnow die Möglichkeit, fast 9000 Besuchern durch Führungen das Wesen und die Geschichte des Bauwerks Neue Hakeburg zu vermitteln. Aus einer gewissen Bedeutungslosigkeit hatte Prof. Dr.Hubertus Faensen das Objekt Neue Hakeburg in seinem Buch von 2001 „Hightech für Hitler“ neu erweckt.
Der Eintritt ist frei, eine formlose Anmeldung an kultur@kleinmachnow.de ist willkommen.
Foto: Sammlung Wallberg /Rathaus Kleinmachnow