Roter Teppich in Kleinmachnow
Alljährlich begeistert die Berlinale die Kinofans der Hauptstadt – im Spätwinter weht ein Hauch von Hollywood an der Spree. Mit ihrer Sonderreihe „Berlinale Goes Kiez“ blickt das Festival über die zentralen Kinos und sogar über die Stadtgrenzen hinaus: Kleine Programmkinos und deren Betreiber aus Berlin und dem Umland werden für ihren Einsatz für eine lebendige Filmkultur gewürdigt. Mit dabei: die Neuen Kammerspiele Kleinmachnow. Das Projekt wurde 2010 zum 60. Geburtstag der Filmfestspiele ins Leben gerufen und erweise sich seitdem als Publikumsliebling.
Zwei deutschsprachige Filme zogen die Kinofans aus Kleinmachnow und den Nachbarorten in ihren Bann: „Freud“ und „Schlaf“. Im ersten, mehrteiligen Streifen begibt sich der junge Sigmund Freud im Wien der 1860er Jahre in die Abgründe der menschlichen Seele. Noch ist er unbekannt, seine Idee des Unterbewussten und der Einsatz von Hypnose werden von der Fachwelt belächelt. Sein berufliches Ansehen steht auf der Kippe, genau wie die Verlobung mit seiner Liebe Martha. Die ersten drei Folgen der Serie liefen in den Neuen Kammerspielen über die Leinwand – bei prominentem Besuch: Anja Kling und Robert Finster, beide in dem Mehrteiler zu sehen, trafen in Kleinmachnow auf Kinobegeisterte.
Im Thriller „Schlaf“ ist Monas Alltag geprägt von der Sorge um ihre Mutter: Diese glaubt, ihre Albträume seien real. In einem seltsamen Dorf sucht sie nach Antworten – dabei stößt sie auf einen alten Familienfluch, vor dem sie auch in ihren Träumen nicht sicher ist.
Foto: Die Kleinmachnower Neuen Kammerspiele brachten das Berlinale-Flair auch vor die Tore der Hauptstadt.
Text: Philipp Hochbaum/ Fotos (2): Till Sponer