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Spur der Gier – Stahnsdorfer Autorin gibt Krimi-Debüt

Mit „Spur der Gier“ gibt die Stahnsdorferin Vera Lohkamp ihr literarisches Debüt. Die außergewöhnliche Geschichte, deren Spannungsbogen sich bruchlos durch das ganze Werk zieht, ist bei 8280-edition erschienen.

Die Großmutter der dreißigjährigen Schreibkraft Marthe besitzt Nazi-Raubkunst. Das behauptet Steve, ein New Yorker Kunstdetektiv. Doch ist Steve vertrauenswürdig? Marthe begibt sich mit ihrem Freund, dem Darknet-Aktivisten Tom, auf die Suche nach der Wahrheit. Eines Tages verschwindet Steve. Ist er einem Handel mit Nazi-Raubkunst auf die Spur gekommen? Marthe und Tom folgen diesem Verdacht. Dabei macht Marthe eine Entdeckung, die sie in Lebensgefahr bringt. Sie hat ihre Gegner unterschätzt!

In „Spur der Gier“ beschäftigt sich die Stahnsdorfer Autorin Vera Lohkamp mit einem Thema, das zwar schon fast ein Jahrhundert zurückliegt, aber immer noch hochaktuell ist: dem NS-Kunstraub. Opfer des Raubes waren vor allem Menschen jüdischer Abstammung, sowohl innerhalb des Deutschen Reiches von 1933 bis 1945 als auch in allen von den Deutschen während des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten. Der Umfang des Raubes wird auf 600.000 Kunstwerke geschätzt, 200.000 in Deutschland und Österreich, 100.000 in Westeuropa und 300.000 in Osteuropa. Die Zahl der nicht an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückgegebenen und möglicherweise noch identifizierbaren Kunstwerke, die weltweit in öffentlichen Sammlungen und im Privatbesitz verstreut vermutet werden, kann nicht genau beziffert werden. Deshalb hat die Bundesregierung 2024 einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der die Rückgabe von NS-Raubkunst erleichtern soll. Außerdem soll in Frankfurt am Main ein spezieller Gerichtsstand für NS-Raubkunst eingerichtet werden. ­„Restitutionen von NS-Raubkunst machen immer wieder Schlagzeilen. Immer noch gelten viele Kunstschätze als verschollen. Am Ziel sind wir noch lange nicht“, sagt Vera Lohkamp, die sich schon als Kind in der Welt der Bücher am wohlsten fühlte, alles las, was sie in die Finger bekam, und ihre Freunde mit selbst ausgedachten Geschichten begeisterte. Später studierte sie Tanz in München, Graz und London, dazu Ethnologie und Volkswirtschaftslehre. Im kalifornischen Berkley lernte sie ihren Mann kennen, der dort mit seinem Clown-Partner im Theater auftrat. Je älter ihre drei Kinder wurden, desto mehr Zeit blieb Vera Lohkamp zum Schreiben – „Spur der Gier“ ist ihr Debüt und erschien bei 8280-edition. Inzwischen arbeitet die dreifache Mutter längst als Krankenhausclown. Nach der Visite findet sie in ihrem Lieblingscafé Zeit zum Recherchieren und Schreiben.

Die studierte Ethnologin Vera Lohkamp beschäftigt sich in ihrem Krimi mit einem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte: der Nazi-Raubkunst.

Foto: Pixabay.com / Daniela Noack / www.danielanoack.com