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Zur Zeit der Kirschblüte im Teltow – Fotostrecke

Alle Jahre wieder und doch immer wieder anders. Direkt auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Teltow und Berlin-Lichterfelde liegt die Kirschblütenallee des TV Asahi. Auf dem 1,5 Kilometer langen Grünstreifen stehen in diesem Jahr 1.000 Kirschbäume in voller Blüte. Der japanische Fernsehsender TV Asahi hatte 1990 zu einer großen Spendenaktion aufgerufen, bei der umgerechnet rund eine Million Euro zusammenkamen. Davon wurden 9.000 Bäume in Berlin und Brandenburg gepflanzt, davon rund 1.100 auf dem ehemaligen Mauerstreifen. Nach japanischer Tradition sollen die blühenden Kirschbäume Frieden und Ruhe in die Herzen der Menschen bringen.

Die Kirschbäume entlang des ehemaligen Mauerstreifens blühen in diesem Jahr sehr früh. Deshalb musste die Stadt Teltow einige geplante kulturelle Aktivitäten rund um die Kirschblüte aus zeitlichen Gründen absagen.

Das Ende der deutschen Teilung wurde von der japanischen Bevölkerung mit großem Interesse aufgenommen. Gleichzeitig gilt die japanische Kirschblüte („sakura“) traditionell als „Ankunft des Frühlings, eine Zeit von besonderer Bedeutung für jeden Japaner“, die im Rahmen des Hanami gefeiert wird.

Um die Bäume zu finanzieren, sammelte der Spendenfonds mehr als 140 Millionen Yen (umgerechnet rund eine Million Euro).

Als Dank für die geleistete Arbeit wurde der Initiator des Projektes, Tetsuo Terasaki, zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Horst Köhler im Jahr 2004 eingeladen.

Die Japanische Kirsche trägt keine essbaren Früchte und hat besonders viele Blüten. Der Februar ist der kälteste Monat in Japan. Mit der Kirschblüte werden die Temperaturen angenehmer und man spürt die Kräfte der Natur erwachen.

Die Tradition des Hanami und der damit verbundenen Feste reicht wahrscheinlich bis in die Nara-Zeit (710-794) zurück. Schriftliche Aufzeichnungen stammen aus der Heian-Zeit (794-1185).

Nach langer Reifezeit und nur kurzer Blütezeit fällt die Blüte in vollendeter Schönheit. Damit gibt die Sakura den Samurai und der Literatur ein Beispiel für einen würdigen, jungen Tod.

Das wohl größte Hanami-Fest in Deutschland ist das Kirschblütenfest in Hamburg, zu dem sich seit 1968 alljährlich im Frühjahr mehrere zehntausend Menschen an den Ufern der Außenalster versammeln und das mit einem prächtigen Feuerwerk endet, das an die Pflanzung von rund 5.000 Kirschbäumen im Stadtgebiet durch in Hamburg ansässige japanische Firmen in diesem Jahr erinnert.

Neben Melbourne und Washington ist Hamburg eine von nur drei Städten weltweit, die von der einflussreichen „Japan Cherry Blossom Association“ (JCBA, Tokio) das Recht erhalten hat, eine Kirschblütenprinzessin zu wählen.

Fotos: Redaktion