Die Sonne kämpfte sich am 23. Juni 1990 mühsam durch die Wolken über dem Teltowkanal, aber auch kurze Regenschauer konnten die Stimmung nicht trüben: Zwischen Teltow und Berlin-Zehlendorf wurde die 1952 gesperrte und seitdem nicht mehr nutzbare Knesebeckbrücke wiedereröffnet – allerdings in einer abgespeckten Version: Ein für rund zehn Jahre geplantes Provisorium aus Stahl spannte sich über den Teltowkanal; für Lkw war die Überquerung tabu, Fußgänger und Radfahrer mussten sich links und rechts der beiden Fahrspuren einen abgetrennten Streifen teilen. Und wer morgens oder am späten Nachmittag mit dem Auto den Beeskowdamm in Zehlendorf oder die Zehlendorfer Straße in Teltow erreichen wollte, brauchte Geduld – viel Geduld. Nach der Eröffnung der Rammrathbrücke im Juni 2021 schien ein Ende in Sicht. Das zuständige Wasserstraßen-Neubauamt in Berlin kündigte an, nach dem Neubau der Bäkebrücke in Berlin-Lichterfelde die Knesebeckbrücke in Angriff zu nehmen. Der Haken an der Sache: Der Wiederaufbau muss sich an den Originalmaßen orientieren, um vollständig von der Bundesbehörde finanziert werden zu können. Eventuelle Mehrkosten hätten sich Berlin und Teltow teilen müssen.
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