Augenärzte tagten in Neukölln
In einem Hotel in Neukölln begann am 29. September ein internationaler Kongress von Augenärzten. Ausrichter war die „Deutsche Opthalmologische Gesellschaft e.V.“ (DOG). Die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland vereint unter ihrem Dach mehr als 7.000 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, untersuchen und behandeln. Über sich selbst teilt die DOG mit: „Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern. Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.“
Der Kongress in Berlin endete am 2. Oktober. Präsident der DOG ist Prof. Dr. med. Horst Helbig. Er teilte am Eröffnungstag den Medienvertretern u.a. mit, dass ca. 32 Millionen mal pro Jahr Patienten einen Augenarzt aufsuchen in Deutschland. Insgesamt sind hierzulande 5.500 Augenärzte niedergelassen. Prof. Dr. med. Helbig führte aus: „Damit behandeln Ophtalmologen nach Hausärzten und Gynäkologen die meisten Patienten.“ Er teilte ferner mit, in den nächsten 20 Jahren werde der Bedarf an Augenärzten stark steigen. Das liege darin begründet, dass laut Untersuchungen bereits heute jeder fünfte Bewohner eines Seniorenheimes unnötig unter Sehstörungen leide. Der demografische Wandel werde die Zahl dieser Patienten verstärken. Rund 18 Millionen Deutsche leiden unter Augenkrankheiten. Kurzsichtigkeit steht dabei auf dem ersten Platz. Daran leidet ein Drittel der Gesamtbevölkerung, dann folgt auf Platz zwei der Graue Star. Pro Jahr werden 0,7 Millionen Deutsche am Grauen Star operiert. Damit ist dieser „Eingriff die weitaus häufigste Operation in Deutschland.“ Am Blinddarm dagegen wird hierzulande jährlich nur 150.000 Mal operiert. Eine Zahl, die der DOG-Präsident nannte, ist sehr beeindruckend: „Das Auge macht nur 0,01 Prozent des gesamten menschlichen Körpers aus. Sollten aber diese 0,01 Prozent fehlen, merken wir erst, wie wichtig gerader dieser an für sich so niedrige Anteil von 0,01 Prozent in Wirklichkeit sind.“
Text: VTN/Foto: Uwe Venter