Lockdown: Unternehmer für differenziertere Maßnahmen
Seit Montag ist das öffentliche Leben in Deutschland teilweise heruntergefahren – durch den „Lockdown light“ erhoffen sich Bund und Länder eine Absenkung der Corona-Infektionszahlen. Wirtschaftsvertreter warnen vor den Folgen für betroffene Unternehmen.
Zu den erneuten Lockdown-Maßnahmen der Bundesregierung sagt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin und Sprecher der Interessengemeinschaft der ostdeutschen Unternehmerverbände:
„Die Zahlen der Infizierten steigen auf neue Höchstwerte, die Lage ist in der Tat sehr ernst. Daher sind die von Bund und Ländern vereinbarten Maßnahmen größtenteils nachvollzieh-bar. Wirtschaft und Schule von den Einschränkungen weitgehend auszunehmen, ist richtig. Einige der Maßnahmen belasten jedoch in hohem Maße vor allem erneut die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ihre Anstrengungen mit Hygiene- und Schutzkonzepten Infektionsrisiken zu vermeiden, finden keine Anerkennung. Sie haben mit außerordentlichen und mit Mehrkosten verbundenen Maßnahmen bewiesen, dass Infektionsherde im laufenden Geschäftsbetrieb verhindert werden können.
Betriebe der Lebensmittelbranche sowie im Hotel- und Gastronomiebereich und Dienstleister im Veranstaltungs- und Messesektor ebenso Kosmetik- und Gesundheitsbetriebe werden stigmatisiert ohne dass wissenschaftliche Studien den Nachweis erbringen, dass diese Branchen zu den Pandemietreibern zählen.
Viele Unternehmen werden wegen den neuerlichen und flächendeckenden Schließungen faktischen und unwiderruflichen Schaden nehmen und diesen erneuten Lockdown nicht verkraften geschweige denn überleben. Für diese Firmen wird der Lockdown zum Knock-down.
Hier muss differenzierter gehandelt, der Weiterbetrieb ermöglicht werden oder eine schnelle und vollumfassende Umsatzentschädigung der Betriebe erfolgen. Ebenso erwarten wir konkrete Aussagen, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben.“ PM
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