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VBB startet Fahrgastbefragungen

Im VBB sind Berliner und Brandenburger Transportunternehmen zusammengeschlossen, die im Auftrag von Landesregierungen und Kreisen den Nahverkehr durchführen. Eine neue Erhebung soll für aktuelle Fahrgastzahlen sorgen.

Vom 22. Januar 2022 bis zum 10. Dezember 2022 führen die Unternehmen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) eine Verkehrserhebung in ihren Fahrzeugen durch. Dabei werden rund eine Million Fahrgäste im gesamten Verbundgebiet zu ihrer aktuellen Fahrt befragt. Die Datenerfassung erfolgt anonym und dient als Grundlage für die Aufteilung der Fahrgeldeinnahmen an die Verkehrsunternehmen durch den VBB.

Seit der letzten VBB-Verkehrserhebung im Jahr 2016 sind insbesondere im Regiobus-Netz zahlreiche neue Angebote hinzugekommen. So starteten beispielsweise 2017 das Powerbus-Netz in der Region Werder (Havel), 2018 und 2021 die neuen PlusBus-Linien Beelitz-Zauche und Elbe-Fläming. Auch wurden 2020 das ÖPNV-Angebot im Amt Brück erweitert und die Burgen- und Kulturbuslinie ganzjährig in das Liniennetz aufgenommen. „Daher bittet die Regiobus Potsdam Mittelmark GmbH ihre Fahrgäste die Erhebung mit ihrer Teilnahme zu unterstützen, um diese Leistungssteigerung gerecht im Verbund würdigen zu können“, heißt es in einer Presseerklärung des Transportunternehmens.

Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig und wird unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durchgeführt. Die Befragung dauert ca. 2 Minuten und erfolgt bei Fahrgästen jeden Alters, also auch bei Schülern. Sie werden hierbei zu ihrem Fahrausweis, Fahrtweg und -ziel im ÖPNV befragt. Adressdaten werden nicht erhoben. Die Befrager weisen sich aus, tragen selbstverständlich FFP2-Masken und erfüllen die für den ÖPNV geltende 3G-Regel (geimpft, genesen oder aktuell getestet). Sie sind keine Kontrolleure, sondern nur für die Befragung im Fahrzeug unterwegs. Die Zählung und Befragung erfolgt mit Smartphones bzw. Tablets. Dabei ist es notwendig, den Fahrausweis oder das Handyticket zu zeigen, da der Befrager spezifische Informationen vom Fahrausweis abschreiben,
beziehungsweise bei einer VBB-FahrCard auslesen, muss (so z.B. die genaue VBB-Tarifstufe, das verkaufende Verkehrsunternehmen, den Preis).


Die ermittelten Verkehrsdaten bilden die Grundlage zur Aufteilung der Fahrgeldeinnahmen zwischen den Verkehrsunternehmen. Da viele Fahrgäste auf ihren Wegen zur Arbeit oder in der Freizeit nicht nur mit einem Verkehrsmittel fahren, sondern unterwegs auch umsteigen, wechseln sie so unter Umständen auch das jeweilige Verkehrsunternehmen. Die aktuelle Verkehrserhebung dient dazu, die Einnahmen durch die Ticketverkäufe je nach Verkehrsleistung gerecht auf die Verkehrsunternehmen aufteilen zu können. Die Verkehrserhebung war ursprünglich für das Jahr 2020 vorgesehen, musste jedoch wegen der massiven pandemiebedingten Einschränkungen in den Jahren 2020 und 2021 zweimal verschoben werden.

VBB und Verkehrsunternehmen benötigen dringend aktuellere Nachfragedaten für die Einnahmenaufteilung. Die letzten vorliegenden Daten stammen aus
dem Jahr 2016, und bilden das neue Verkehrsangebot und -verhalten nicht mehr ab. Für die Einnahmenaufteilung ist nicht die absolute Nachfrage relevant, sondern das Verhältnis der Verkehrsunternehmen zueinander. Deshalb sind die Daten auch bei coronabedingt niedrigerem Fahrgastaufkommen verwendbar, solange die Einschränkungen alle Verkehrsunternehmen gleichermaßen betreffen.


Mit der Omikron-Variante haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Aktuell wird seitens des VBB trotz stark steigernder Inzidenzwerte nicht mit einem erneuten allgemeinen Lockdown oder mit flächendeckenden Schulschließungen gerechnet. Gleichzeitig ist die weitere Entwicklung der Pandemielage nicht absehbar. Die Verkehrsunternehmen im VBB halten deshalb an der geplanten Verkehrserhebung fest. PM

Symbolbild: Regiobus Potsdam-Mittelmark GmbH