Agentur für Arbeit sieht 2025 als Chance in der Transformation
Die Agentur für Arbeit Potsdam zieht eine positive Bilanz für das Jahr 2024. Trotz wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen konnte der regionale Arbeitsmarkt insgesamt seine Stabilität bewahren.
Im Dezember waren 19.812 Frauen und Männer arbeitslos. Das sind 327 mehr als im November und 1.248 mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Die Unternehmen der Region haben 6.897 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 680 Stellen weniger als im Vorjahr zu gleicher Zeit. Der Arbeitsmarkt sucht noch immer intensiv nach Arbeits- und Fachkräften, besonders in den Bereichen „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, „Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, „Gesundheits- und Sozialwesen“, „Verarbeitendes Gewerbe“, „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ sowie dem „Baugewerbe“. Die Beschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt nun bei 250.825 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. „Das Jahr 2024 war für Betriebe und Menschen ein Jahr voller Herausforderungen. In der Region zeigte sich der Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Die Arbeitslosigkeit stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Dies unterstreicht, dass wir weiterhin entschlossen handeln müssen, Seite an Seite mit unseren Partnerinnen und Partnern am Arbeitsmarkt.“ So die Einschätzung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam.
Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit
Die Nachfrage nach Veranstaltungen zur Berufsorientierung durch Schulen ist im Jahr 2024 weiter gestiegen. Das Angebot der Berufsberatung wurde häufiger genutzt als bisher. 2.926 beratene Jugendliche, 158 mehr Jugendliche als im Vorjahr, haben die Möglichkeit der individuellen Beratung in Anspruch genommen. Daraufhin trafen 2.359 junge Menschen im vergangenen Jahr eine berufliche Entscheidung. Die personelle Stärkung der Beratungsteams führte zu zusätzlichen Beratungsmöglichkeiten für Menschen unter 25 Jahren. „Trotz mancher Herausforderungen haben junge, talentierte Menschen heute großartige Chancen. Unsere Expertinnen und Experten der Berufsorientierung beraten jede und jeden individuell. Klug ist, sich rechtzeitig zu informieren, nicht abzuwarten, sein eigener Gestalter werden!“ ermuntert Dr. Alexandros Tassinopoulos.
Integration von Zugewanderten und Geflüchteten
Ziel ist es, zugewanderte Menschen mit Betrieben und Unternehmen erfolgreich zusammen zu bringen. Trotz herausfordernder Startbedingungen ist es immer wieder gelungen, z.B. geflüchtete Menschen mit geringen Sprachkenntnissen mit Perspektive in den Arbeitsmarkt zu integrieren – insbesondere in die Branchen Gastronomie, Gesundheit und Logistik. „Die frühe Integration von geflüchteten Menschen hat gezeigt, dass gezielte Beratung und individuelle Qualifizierungsangebote helfen. Sprachkenntnisse bleiben entscheidend. Aber auch transparente gegenseitige Erwartungen – und immer wieder Geduld – sind Schlüssel zum Erfolg. Wir haben gemeinsam mit den Jobcentern viel gelernt und können heute Unternehmen noch besser unterstützen, von der ersten Kontaktaufnahme bis zur erfolgreichen Integration in den Betrieb. Auch im kommenden Jahr bleibt die Integration von Zugewanderten ein Schwerpunkt: Deutschland braucht dringend Fachkräfte aus dem Ausland. Ziel ist es, für alle eine nachhaltige Perspektive zu schaffen.“ so Dr. Alexandros Tassinopoulos, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam.
Digitalisierung stärken
Seit 2024 können Bürgerinnen und Bürger Anträge online stellen, Dokumente hochladen und den Bearbeitungsstatus von zuhause einsehen. Wir bieten hybride Veranstaltungen der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Berufserfahrene und Berufstätige an. Die Online-Terminvereinbarung zur Arbeitslosmeldung und zu konkreten Fragen verkürzt Wartezeiten.
„Die Online-Angebote haben nicht nur Abläufe beschleunigt, sondern auch die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden gesteigert, auch wenn es in Übergängen gelegentlich Gewöhnungsprozesse gibt.“, betont Dr. Alexandros Tassinopoulos Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam. „Im kommenden Jahr werden wir die Digitalisierung weiter vorantreiben, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger noch besser gerecht zu werden. Mittelfristig ist es auch die Voraussetzung, um alle unsere Dienstleistungen weiter verlässlich anbieten zu können.“
Für das Jahr 2025 bleiben die genannten Handlungsfelder im Fokus. Die Agentur für Arbeit setzt auf Kontinuität im Wandel. „Wir sehen vielfältige strukturelle Veränderungen am Arbeitsmarkt, weniger konjunkturelle Krisenelemente. Die strukturellen Veränderungen sind – trotz der aktuell gedämpften Stimmung – Chancen: Die Chancen sich gut beraten zu lassen, die Chance sich weiter zu qualifizieren und Weichen zu stellen, um selbstbestimmter Teil der Veränderungen zu werden. Wir sind sicher, dass wir die kommenden Entwicklungen unserer Region gut begleiten können. Das wird gut gelingen, wenn wir mit unseren Netzwerkpartnern alle Möglichkeiten ausschöpfen und an einem Strang ziehen.“
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