Brandenburg

Brandenburg: Sterbeüberschuss erreicht neuen Höchststand

Das Land wird älter: 2022 wurde der höchste Sterbeüberschuss seit 1990 erreicht. Im gesamten Jahr starben 19.963 Menschen mehr als Kinder geboren wurden. Grund hierfür ist der Einbruch der Geburten, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.

Genau 17.439 Kinder wurden im Jahr 2022 geboren – 1.590 weniger als 2021. Dagegen verstarben 37.402 Menschen; diese Zahl blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Zwar wuchs die Zahl der gebärfähigen Frauen, doch die Geburten gingen insgesamt zurück. Statistisch brachte jede gebärfähige Frau 1,47 Kinder zur Welt; damit bewegt sich die Geburtenrate auf dem Niveau von 2013.

Zum Zeitpunkt der Geburt waren die Mütter im Schnitt 31,8 Jahre alt. Bei Erstgeburten waren Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 29,9 Jahre alt, kam das zweite Kind zur Welt, betrug das Durchschnittsalter der Mütter 32,7 Jahre.

Bei den Geburten zeigen sich regionale Unterschiede: So erblickten in der Landeshauptstadt Potsdam mit 1.658 Geburten die meisten Kinder das Licht der Welt. Zugleich leben hier viele Frauen im gebärfähigen Alter und nicht alle gründen eine Familie. Somit weist die Stadt mit 1,23 die zweitniedrigste Geburtenrate in der Mark auf. Die niedrigste Ziffer wurde mit 1,16 in Frankfurt/Oder festgestellt. Statistisch die meisten Geburten gab es südöstlich von Berlin: Die höchste Fruchtbarkeit wiesen die Landkreise Dahme-Spreewald mit 1,68 und Oberspreewald-Lausitz mit 1,65 Kindern pro Frau auf.

Alle Landkreise und kreisfreien Städte mit Sterbeüberschuss

In Brandenburg waren 2022 insgesamt 37.402 Menschen verstorben und damit 6 Personen mehr als im Vorjahr. Dies ist auf die Altersstruktur Brandenburgs zurückzuführen, erklärt das Statistikamt weiter. Die einstmals geburtenstarken Jahrgänge der 1930er und 1940er Jahre befänden sich im fortgeschrittenen Alter; zudem erreichen die „Babyboomer“ ein Alter mit erhöhtem Sterberisiko.

Für Brandenburg stellt das Amt einen Sterbeüberschuss von 19.963 Personen fest, 8,7 Prozent mehr als 2021 – der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Kein Landkreis konnte einen Geburtenüberschuss nachweisen. Den höchsten Sterbeüberschuss unter allen Kreisen und kreisfreien Städten weist Märkisch-Oderland mit einem Defizit von 1.665 Personen auf, gefolgt von Oder-Spree mit 1.600 Sterbefällen mehr als Geburten. Frankfurt/Oder besitzt trotz seiner geringen Geburtenzahl (346) mit einer Differenz von 579 den brandenburgweit zweitgeringsten Sterbeüberschuss auf. Mit 331 Personen hatte Potsdam den geringsten Sterbeüberschuss zu verzeichnen.

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