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Das Jagdjahr 2023/24 – Schalenwildstrecke auf sehr hohen Niveau

Die im Jagdjahr 2023/24 im Land Brandenburg erzielten Schalenwild-Jagdstrecken unterscheiden sich nur unwesentlich von denen aus dem Vorjahr. Beim Rotwild, Damwild und Rehwild liegen die Unterschiede unter 1 Prozent. Beim Schwarzwild kam es zu einem leichten Anstieg um 2,3 Prozent. Beim Muffelwild setzt sich der langjährige Abwärtstrend fort – mit nur noch 43 Erlegungen beziehungsweise Fallwildfunden wurde der niedrigste Wert seit 1975/76 erreicht. Insgesamt wurden im Jagdjahr 2023/24 111.084 Stück Schalenwild erlegt, das sind 1.185 mehr als im Vorjahr.

Im Jagdjahr 2023/24 wurden im Land Brandenburg 6.643 Stück Rotwild erlegt, 19 Stück weniger als im Vorjahr. In Dahme-Spreewald (LDS) und Spree-Neiße (SPN) kam es zu relativ deutlichen Rückgängen von 27 beziehungsweise 20 Prozent. In den Landkreisen Havelland (HVL), Märkisch-Oderland (MOL), Ostprignitz-Ruppin (OPR) und Teltow-Fläming (TF) stiegen die Strecken um 11 bis 12 Prozent an.

Beim Damwild meldeten die unteren Jagdbehörden eine Gesamtstrecke von 8.870 Stück, dies sind 15 mehr als im Vorjahr. Der Hauptteil der Damwild-Jagdstrecke (77 Prozent) wurde in den Landkreisen Oberhavel (OHV), Uckermark (UM) und Potsdam-Mittelmark (PM) erzielt.

Die Schwarzwild-Jagdstrecke steigt nach drei rückläufigen Jagdjahren wieder leicht an. Mit 46.600 Stück wurden 1.050 Wildschweine mehr erlegt als im Vorjahr – das entspricht einem Plus von 2,3 Prozent. Besonders deutlich waren die Streckenzuwächse in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Uckermark mit 26 Prozent beziehungsweise 30 Prozent. In Spree-Neiße (minus 18 Prozent) und der Stadt Cottbus (minus 45 Prozent) gingen die Schwarzwildstrecken wiederum deutlich zurück. Letzteres ist mutmaßlich auf die vorangegangene intensive Bejagung und die tierseuchenrechtliche Entnahme von Schwarzwild zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest zurückzuführen.

Auch beim Rehwild kam es zu einem leichten Anstieg der Jagdstrecke. Mit 48.928 Stück kamen 156 Rehe mehr zur Strecke als im Vorjahr. Die Unterschiede liegen in fast allen Landkreisen im einstelligen Prozentbereich. Mit einem Zuwachs von 11 Prozent wurde nur im Landkreis Elbe-Elster (EE) ein deutlicherer Anstieg erreicht. In Spree-Neiße ging die Rehwildstrecke hingegen um 13 Prozent zurück.

In Bezug auf das Schalenwild stellen Uckermark, Oberhavel und Ostrprignitz-Ruppin die Landkreise mit den höchsten Beständen dar. Hier wurden 35 Prozent der gesamten Schalenwildstrecke des Jagdjahres 2023/24 erreicht.

Beim Raubwild fällt die Streckenentwicklung etwas heterogener aus. Insgesamt ist ein Anstieg um gut 5 Prozent auf insgesamt 61.261 Stück zu verzeichnen. Beim Fuchs (21.155 Stück, plus 13 Prozent) und beim Steinmarder (970 Stück, plus 14 Prozent) ist ein vergleichsweise deutlicher Anstieg der Jagdstrecken zu verzeichnen, beim Dachs (3.377 Stück, plus 1 Prozent) liegt die Jagdstrecke auf Vorjahresniveau. Beim Waschbär (33.109 Stück, plus 4 Prozent) wurde erneut ein Streckenzuwachs erreicht, beim Marderhund (2.611 Stück, minus 21 Prozent) und beim Mink (Amerikanischer Nerz) (39 Stück, minus 60 Prozent) fiel der Streckenrückgang hingegen relativ deutlich aus. Diese drei invasiven Arten machen inzwischen knapp 60 Prozent der gesamten Raubwildjagdstrecke im Land Brandenburg aus.

Als Schalenwild wird Wild bezeichnet, das auf den sogenannten Schalen, seinen Hufen, läuft. Beispiele sind Rothirsch, Damhirsch, Rehwild und Wildschwein.

Beim Niederwild befinden sich die Jagdstrecken in der Gesamtschau auf Vorjahresniveau, insgesamt liegt die Zahl der Erlegungen bei 8.911 Stück. Es kamen 1.305 Feldhasen zur Strecke, das sind neun mehr als in 2022/23. Das Kaninchen wird in Brandenburg offenbar immer seltener, die Zahl der Erlegungen sinkt landesweit auf nur noch 34 Stück, ein Minus von 44 Prozent. Beim Fasan steigt die Jagdstrecke um 10 Prozent auf 809 Stück, bei den Enten – vorwiegend Stockenten – sinkt sie wiederum um 7 Prozent auf 3.181 Stück. Bei den Gänsen – vorwiegend Graugänse – kommt es zu einem leichten Anstieg der Jagdstrecke um 2 Prozent auf 2.816 Stück. Bei den Ringeltauben fällt der Streckenanstieg im Vergleich zum Vorjahr relativ deutlich aus, es kamen 766 Stück zur Strecke, ein Plus von 24 Prozent.

Die invasiven Arten Nutria und Bisam unterlagen im Jagdjahr 2023/24 noch dem Jagdrecht, seit dem 1. Juni 2024 ist dies nicht mehr der Fall. Es wurden 4.821 Nutrias zur Strecke gebracht, das sind fast 1.000 Stück mehr als im Vorjahr, ein Anstieg von 26 Prozent. Beim Bisam ging die Strecke hingegen um über 66 Prozent auf 256 Stück zurück.

Noch immer ist die Schalenwildstrecke auf einem sehr hohen Niveau. Sowohl die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wie auch der dringend erforderliche Waldumbau mit Naturverjüngung verlangen eine weitere Reduzierung des Schalenwildes. Die Seuchenbekämpfung und die Vermeidung von Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft sollten alle Jägerinnen und Jäger weiter motivieren Schalenwild zu erlegen. Für das geleistete Engagement dankt Minister Vogel der Jägerschaft des Landes Brandenburg.

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