Höchste Waldbrand-Warnstufe in Brandenburg
Der ungewöhnlich trockene März sorgt im gesamten Land Brandenburg für eine drastisch steigende Waldbrandgefahr. Landesweit gilt mittlerweile die höchste Gefahrenstufe.
Nach den trockenen ersten Märzwochen, ist im gesamten Land Brandenburg laut Landesbetrieb Forst die Gefahrenstufe von 4 auf 5 angehoben worden (mluk.brandenburg.de). Dessen Mitarbeiter erwarten bis Monatsende keinen durchgreifenden Wetterumschwung und gehen von einer anhaltend hohen Gefahr in den kommenden Wochen aus.
Beinahe fünfmal mehr Waldbrände als im Vorjahresmonat
Die lang anhaltende Kombination aus Frost, Sonne und Wind habe viel Feuchtigkeit aus den Böden gezogen, so der Waldschutzbeauftragte des Landes, Reimund Engel. Besonders auf Freiflächen, wo die Verdunstung aus den oberen Bodenschichten besonders stark sei, könnten sich Brände schnell ausbreiten. Da die meisten Bäume noch kein schattenspendendes Laub tragen würden, verdunste die Bodenfeuchtigkeit derzeit tagsüber auch in Waldgebieten, obwohl die Temperaturen derzeit oft noch um den Gefrierpunkt lägen.
Seit Monatsanfang hat der Landesforstbetrieb bereits 18 Waldbrände verzeichnet – fast fünfmal so viele wie im gesamten März 2021 mit gerade einmal 4 Bränden. In der Nähe von Bloschwitz (Oberspreewald-Lausitz) brannte vor zwei Wochen Waldboden auf 5.000 Quadratmetern; in Welzow (Spree-Neiße) breitete sich am Sonntag ein Feuer auf einem Hektar Boden aus. Ebenfalls am Sonntag rückten Feuerwehren zu einem Großeinsatz auf einem ehemaligen Flugplatz in Rangsdorf (Teltow-Fläming) aus; dort waren bis zu 17 Hektar Öd- und Grasland in Brand geraten.
Bedrohte Aufforstungen
Ein Grund für die Zerstörung von über 3.175 Hektar Wald in Brandenburg seit 2018 ist die anhaltende Trockenheit der tiefen Bodenschichten. Der Regen in den Wintermonaten habe am Wassermangel nicht viel geändert, sagt Engel. Ein wirksamer Schutz der Wälder werde dadurch immer schwerer. Der Landesforstbetrieb habe in diesem Jahr etwa damit begonnen, die großen Kiefernwälder in der Region mit Laubbäumen aufzuforsten. Die jetzige Trockenheit könnte diese Bemühungen schon bald zunichte machen. Es sei nicht klar, ob die frisch gepflanzten Laubbaumbestände das trockene Frühjahr überleben. ph
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