Kommunale Corona-Impfangebote in Brandenburg werden zurückgefahren
Auf dem Höhepunkt der Corona-Impfkampagne öffneten kommunale Impfstellen. Nun reagieren die Kommunen auf die sinkende Nachfrage und fahren die Angebote herunter.
In Brandenburg fahren die Kommunen ihre Corona-Impfstellen aufgrund geringer Nachfrage zurück. So existiert in Potsdam neben einem Impfbus noch eine kommunale Impfstelle. Zuvor waren Corona-Schutzimpfungen an drei kommunalen Orten möglich. In Prenzlau (Uckermark) gibt es nach Angaben des Landes zwei Impfstellen, während Cottbus nur noch auf Impfungen in Arztpraxen setzt. Insgesamt hat Brandenburg laut Gesundheitsministerium noch 36 Impfstellen – die meisten mit fünf im Landkreis Oberhavel, hinzu kommen zwei Impfbusse in Potsdam und im Kreis Ostprignitz-Ruppin.
Anfangs wurden vom Land Brandenburg und den Kassenärzten 13 große Corona-Impfzentren organisiert. Die beiden letzten Impfzentren schlossen Ende September 2021 in Prenzlau und in Eberswalde (Barnim). Daraufhin übernahmen über 1700 ambulant tätige Ärzte und bis zu 35 mobile Impfteams in kommunaler Verantwortung die Impfungen. Wegen zwischenzeitlich gestiegener Nachfrage während des Höhepunkts der Omikron-Welle und der Booster-Impfungen richteten Kommunen wieder Impfstellen ein.
In Potsdam gibt es noch eine kommunale Impfstelle auf dem Gelände der Stadtverwaltung. Dagegen ist die 3000 Quadratmeter große Metropolishalle seit Ende Februar als Impfstelle geschlossen, die Schinkelhalle schloss Ende März. Es lohne sich nicht, für rund 70 Impfungen pro Tag große Hallen zur Verfügung zu stellen, erklärte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Die Halle dient seit Karfreitag als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine mit mehr als 300 Schlafplätzen. Die Halle war im vergangenen Jahr Impfzentrum, später überregionale Impfstelle. Die überregionale Impfstelle im Flughafen Schönefeld schloss ebenfalls Ende Februar.
Unterdessen hat Cottbus seine überregionale Impfstelle in der Messe geschlossen. Der Bedarf sei laut Stadtsprecher Jan Gloßmann nicht mehr vorhanden. Die Impfungen liefen vollständig über Haus- und Fachärzte. Die Messehalle beherbergte bis zum vergangenen Jahr zunächst das Impfzentrum, ab Dezember eine überregionale Impfstelle. Als auch dieses Angebot Ende März endete, diente die Halle zwischenzeitlich als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine.
Die Corona-Impfkampagne ist im Land Brandenburg fast zum Erliegen gekommen: Am 22. April meldete das Gesundheitsministerium 1041 Impfungen innerhalb eines Tages gegenüber 4.329 Impfungen vor einem halben Jahr (22. Oktober 2021). ph
Symbolbild: Redaktion