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Potsdam-Mittelmark: Waldbrände unter Kontrolle

Nach Regenfällen am Montagvormittag sind die schweren Waldbrände bei Beelitz und Treuenbrietzen noch nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Beelitz bleibt von geplanten Evakuierungen verschont.

Einsetzender Regen haben seit der Nacht auf Montag (20. Juni) für Entspannung der Waldbrandlage bei Beelitz gesorgt. Laut Brandenburgs Waldschutzbeauftragtem Raimund Engel sind die Brände derzeit unter Kontrolle. Zuvor habe in Beelitz ein sogenannter „Vollbrand“ gewütet, bei dem die Flammen die Bäume vom Boden bis zu den Kronen erfasst hätten. Bis zum Abend hatte sich der Brand auf rund 200 Hektar ausgeweitet, ist nun laut Beelitzer Stadtverwaltung jedoch unter Kontrolle.

Die ersten Regenschauer haben laut Engel noch nicht die erwartete Entspannung gebracht; die Einsatzkräfte setzten daher auf die nun durchziehende Gewitterfront. Dennoch wurden die geplanten Evakuierungen aufgehoben; weitere Evakuierungen seien nicht notwendig, verkündete Beelitz´ Bürgermeister Bernhard Kurth (parteilos) auf der Homepage der Stadt Beelitz. Er appellierte dennoch an die Vorsicht der Bevölkerung. Der Brand sei zwar unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht. Trotz Regens könne es weiterhin zu starker Rauchentwicklung kommen, weshalb Türen und Fenster weiterhin geschlossen gehalten werden sollten. Der Schienenverkehr ist weiterhin beeinträchtigt: Die Bahnlinien RE7 und RB23 führen durch das betroffene Gebiet und sind seit Sonntag unterbrochen.

Lage bei Treuenbrietzen stabil

Bereits am späten Sonntagabend hatte sich die Lage im weiteren Brandgebiet bei Treuenbrietzen stabilisiert. In der Nacht zu Montag bekämpften 435 Einsatzkräfte den Waldbrand. Laut Bürgermeister Michael Knape (parteilos) sei die Situation „angespannt, aber stabil“. Man hoffe auf den angekündigten Niederschlag. Zuvor hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) unterstrichen, dass die Lage schlimmer sei als bei den Bränden von 2018. Auch bei Treuenbrietzen standen Bäume im Vollbrand. Neben den Berufsfeuerwehren des Kreises Potsdam-Mittelmark bekämpften die Freiwilligen Feuerwehren, die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk und Kräfte aus den Nachbarbundesländern den Brand.

Besonders problematisch war die Sprengmittelbelastung des Geländes bei Treuenbrietzen. Kaiserreich, Nationalsozialisten, Rote Armee und Volksarmee hatten hier Militärübungen durchgeführt; im Boden waren zahlreiche Kampfmittel und Munitionsreste verblieben. Daher kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben.

Der Waldbrand bei Treuenbrietzen war bis Dresden wahrnehmbar. Bedingt durch Brandintensität und Windrichtung gelangte der Brandgeruch bis in die sächsische Landeshauptstadt. Für die Bevölkerung bestand dadurch jedoch keine Gefahr. ph

Symbolbild: Pixabay.com