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West-Nil-Virus im Kreis Potsdam-Mittelmark aufgetreten

Nach erneuter Feststellung einer Infektion mit dem West-Nil-Virus bei einem Pferd in Potsdam-Mittelmark weist das Veterinäramt auf Impfung hin.


Immer wieder kommt es zu Infektionen von Pferden mit dem West-Nil-Virus. Es handelt sich hierbei um eine anzeigepflichtige Tierseuche, die auch auf den Menschen übertragbar ist (sogenannte „Zoonose“). Das West-Nil-Virus (WNV) tritt hauptsächlich bei Wildvögeln auf. Es können aber auch Pferde und Menschen infiziert werden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Stechmücken. Bei Menschen und Pferde hingegen geht keine Infektionsgefahr für die Umwelt aus. Bei Vögeln bleibt eine Infektion in den meisten Fällen symptomlos, bei einer Reihe von Vogelarten kommt es zu massiven Epidemien mit tödlichem Ausgang.

Die Mehrzahl infizierter Pferde entwickeln, ähnlich dem Menschen, keinerlei klinische Symptomatik. Einige Tiere reagieren jedoch mit deutlichen zentralnervösen Ausfall-erscheinungen aufgrund von Meningitiden oder Enzephalitiden, so auch die betroffenen Pferde im Landkreis Potsdam- Mittelmark.

Pferde mit klinischen Anzeichen können die Infektion zwar überleben, aber oft behalten bis zu 20 Prozent lebenslang neurologische Schäden zurück. Zu den klinisch auffälligen zentralnervösen Störungen zählen Stolpern, Nachhandlähmungen, Ataxien, allgemeine Schwäche, Muskelzittern (Tremor) und Lähmungen bis zum Festliegen der Tiere. Die erkrankten Pferde zeigen seltener fiebrige Allgemeinerkrankungen, die neurologischen Symptome überwiegen.

Eine spezifische Behandlungsmöglichkeit existiert nicht, nur eine symptomatische Therapie ist möglich. Prophylaktisch stehen in Deutschland´Pferde-Impfstoffe zur Verfügung. Die Infektion beim Menschen verläuft bei 80 Prozent der Infizierten ohne Symptomatik. Nur etwa 20 Prozent der Infizierten zeigen leichte Krankheitssymptome, wie Fieber und grippeähnliche Erscheinungen. Diese Erkrankungsform wird deshalb auch als „West-Nil-Fieber“ bezeichnet und gilt als klassischer Verlauf der Krankheit.


In weniger als einem Prozent der Fälle kann allerdings auch ein schwerer, hoch fieberhafter Krankheitsverlauf mit Meningitis oder Enzephalitis auftreten, der zu bleibenden neurologischen Schädigungen führen kann und in seltenen Fällen tödlich endet. Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen eine Infektion des Pferdes mit dem West-Nil-Virus ist die Impfung. Der früheste Impfzeitpunkt ist je nach Impfstoff ab einem Alter von 5-6 Monaten. Die Grundimmunisierung erfolgt zweimalig im Abstand von 3-5 bzw. 4-6 Wochen und sollte jährlich wiederholt werden. Der Bestandstierarzt informiert die Tierhalter dazu. In Brandenburg gewährt die Tierseuchenkasse bei der freiwilligen Impfung gegen WNV ein Zuschuss für den Impfstoff inkl. Impfdurchführung. Voraussetzung für die Auszahlung dieser Beihilfe ist die vollständige Entrichtung der Beiträge zur Tierseuchenkasse und ein vollständig ausgefüllter Beihilfeantrag.

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