Brandenburg

Über 1.000 neue Lehrer für Brandenburg

Lehrer fehlen im Land Brandenburg an allen Ecken und Enden. Deshalb läuft die Lehrkräftegewinnung gerade auf Hochtouren: Bis zum Stichtag 21. Juli 2017 sind bereits 1.003 Lehrkräfte für das kommende Schuljahr eingestellt worden. Das ergab eine Abfrage unter den vier Schulämtern. Darüber hinaus gibt es 40 verbindliche Zusagen von Bewerberinnen und Bewerbern. Insgesamt sind demnach 1.043 Personen eingestellt worden bzw. stehen kurz vor dem Vertragsabschluss.

Für das Schuljahr 2017/18 werden 1.150 neue Lehrkräfte benötigt

Trotz der neu eingestellten Lehrkräfte fehlen bis zum Schuljahresbeginn noch 107 Personen, die gewonnen werden müssen. Der hohe Bedarf an Lehrkräften ergibt sich aus zwei Gründen: Zum einen scheiden voraussichtlich etwa 500 Lehrkräfte aus Altersgründen aus und müssen ersetzt werden. Zum anderen sind mehr als 600 Stellen zusätzlich notwendig. Die Hauptgründe hierfür liegen in den steigenden Schülerzahlen und im erhöhten Lehrkräftebedarf beim Landeskonzept „Gemeinsames Lernen in der Schule“, das ab dem Schuljahr 2017/18 umgesetzt wird. Zum kommenden Schuljahr nehmen bereits 129 Schulen am „Gemeinsamen Lernen“ teil.

Zu den bereits unbefristet eingestellten 1.043 Lehrkräften wurden noch 413 befristete Einstellungen gemeldet. Das sind z.B. Seiteneinsteiger, Vertretungslehrkräfte, Elternzeitvertreter und Lehramtskandidaten. 22 Personen konnten als sonstiges pädagogisches Personal gewonnen werden. Darunter sind z.B. Erzieher und Heilpädagogen, die die Lehrkräfte im Unterricht unterstützen. Dazu kommen 30 Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), 8 Teilnehmer des Programms Teach First sowie 28 Refugee Teacher, die an Schulen helfen werden.

Minister Günter Baaske: „Die Gewinnung von Lehrkräften ist eine vordringliche Aufgabe, der wir uns mit aller Kraft widmen. Wir sind auf gutem Weg, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Beginn des neuen Schuljahres alle Schulen angemessen mit Personal ausstatten können. Das Land Brandenburg bietet attraktive Bedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Ich freue mich über jede und jeden, der zu uns kommt.“

Verbeamtung statt befristete Verträge

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern werden Lehrkräfte im Land Brandenburg verbeamtet. Zudem hat der Landtag im Juni dieses Jahres für rund 6.700 Lehrkräfte des Landes eine deutliche Erhöhung ihrer Bezüge beschlossen. Alle Lehrkräfte mit einer Lehramtsbefähigung für die Sekundarstufe I (Sek. I) werden jetzt nach A 13 besoldet, unabhängig von der Schulform, in der sie unterrichten. Weiterhin werden alle Leitungsämter an Grundschulen und alle Primarstufenleitungen an Oberschulen und Gesamtschulen angehoben. Durchschnittlich bedeutet das für die betreffenden Lehrkräfte rund 450 Euro brutto mehr im Monat.

Zahlen rund um die neuen Lehrkräfte in Brandenburg

  • Von den 1.003 unbefristet eingestellten Personen wurden 297 im Schulamt Brandenburg, 212 im Schulamt Cottbus, 271 im Schulamt Frankfurt (Oder) und 223 im Schulamt Neuruppin eingestellt.
     
  • Von den 1.003 Einstellungen entfallen 362 auf die Grundschulen, 204 auf die Oberschulen, 100 auf die Gesamtschulen, 149 auf die Gymnasien, 73 auf die Förderschulen, 1 auf den Zweiten Bildungsweg und 114  auf die beruflichen Schulen.
     
  • Nach Fächern geordnet  wurden Lehrkräfte mit Deutsch (368 Fachnennungen), Mathematik (265), Englisch (155), Sport (134), Geschichte (132), Sachunterricht (125) und Biologie (111) sowie mit sonderpädagogischen Fachrichtungen (116) eingestellt. Zudem konnte auch eine erhebliche Zahl von Lehrkräften mit sogenannten „Mangelfächern“ gewonnen werden, so z.B. Musik (69 Fachnennungen), Kunst (66), LER (53), Physik (42), Chemie (36), Spanisch (31), Informatik (16) und Latein (14). Hinweis zu den Nennungen: in der Regel haben Lehrkräfte in Brandenburg zwei Fachnennungen.
     
  • Unter den 1.003 Einstellungen sind 222 Seiteneinsteiger, davon 142 mit Hochschulabschluss/Diplom, unter anderem als Ingenieur, Wirtschaftler, Sportlehrer.
     
  • Mehr als die Hälfte der Eingestellten ist unter 35 Jahre alt (51,3%). Das Durchschnittsalter der eingestellten Beschäftigten beträgt 36,6 Jahre. Von den 1.003 Eingestellten sind 723 Frauen und 280 Männer.
     
  • Von den 1.003 Eingestellten wurden 422 direkt aus dem Vorbereitungsdienst übernommen. Davon haben 324 ihren Vorbereitungsdienst in Brandenburg, 44 den Vorbereitungsdienst in Berlin und 54 den Vorbereitungsdienst in weiteren Bundesländern absolviert.
Text: PM/pst – Fotos: pixabay