Warnungen der Brandenburger IHKs und Unternehmen müssen endlich ernst genommen werden
Schweden hat den Bau der Hansa PowerBridge, einer 700 Megawatt starken Untersee-Stromleitung nach Deutschland gestoppt. Mit der Hansa PowerBridge sollte erneuerbarer Strom (vor allem aus Wasserkraft) aus den nordischen Ländern nach Deutschland importiert und gleichzeitig die Stromversorgung in Südschweden durch Importe aus Deutschland gesichert werden. Dazu erklärt der Brandenburger CDU-Europaabgeordnete und energiepolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Dr. Christian Ehler MdEP:
„Schweden hat dem deutschen Strommarkt in seinem aktuellen Aufbau eine deutliche Absage erteilt. Durch die Ablehnung des Baus der Hansa PowerBridge nach Deutschland kommt ganz deutlich zum Ausdruck, dass der deutsche Strommarkt als zu ineffizient angesehen wird, um die Stromnetze der beiden Länder zu verbinden. Dies ist ein Offenbarungseid für die Bundesnetzagentur und die Ampel. Das Projekt hätte eine echte Chance sein können, den europäischen Strombinnenmarkt zu stärken. Das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ist gut, muss aber noch deutlich schneller werden. Gleichzeitig dürfen wir dabei aber nicht vergessen, dass jeglicher Neuanschluss nur dann von gesamteuropäischem Nutzen ist, wenn auch ausreichend physische Netzverbindungen zur Verfügung stehen. Weil der Trassenausbau hierzulande aber hinterherhinkt, kommt es regelmäßig zu Netzengpässen mit hohen Kosten, auch durch die Abschaltung von grünen Energiequellen. Dafür hat Deutschland nun die Quittung von unseren europäischen Nachbarn bekommen“, so Ehler weiter.
„Strompreise sind in Brandenburg im Vergleich zu anderen Bundesländern oft höher. Das liegt vor allem an den höheren Netzentgelten, weil wir als Energieland die erneuerbaren Energien vorantreiben. Diese unverhältnismäßig hohen Netzentgelte wurden nun einmal mehr zementiert. Dabei sind Energiepreise und die Verfügbarkeit von grüner Energie echte Standortvorteile für eine wettbewerbsfähige Industrie, die durch den zu geringen Netzausbau einfach ignoriert werden. Die Warnungen der IHKs und der Unternehmen im Land Brandenburg müssen endlich ernst genommen werden, wenn Produktionseinschränkungen im Inland und Verlagerungen ins Ausland vermieden werden sollen“, machte Ehler abschließend deutlich.
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