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Corona-Epidemie: Hilfsangebote in der Region

Den Nachrichten über unsolidarische Hamsterkäufe von Toilettenpapier und sogar geklauten Desinfektionsmitteln in Kliniken zum Trotz, schweißt die Coronakrise die Menschen in der Region zusammen. Vor allem Einkaufsangebote für Ältere sind in den Netzwerken zu finden.

Teltow und Werder öffnen Maerkerportal für Nachbarschaftshilfe

Die Stadt Werder war Vorreiter, nun öffnet auch Teltow seine Maerker-Plattform, auf der sonst unter anderem kaputte Laternen, Schlaglöcher oder illegale Müllkippen gemeldet werden, zur Plattform für Nachbarschaftshilfe gemacht. Wer eine Einkaufshilfe braucht, trägt sein Anliegen ein, Menschen, die den „Auftrag“ annehmen wollen, melden sich per E-Mail an maerker@teltow.de. Die Stadtverwaltung leitet die Kontaktdaten weiter. Im Maerker wird gekennzeichnet, wenn ein Hilfegesuch erfolgreich war. In Werder melden sich Hilfesuchende an l.strothmann@werder-havel.de zu erreichen.

Kleinmachnow: Gemeinden helfen

Die Gemeinde Kleinmachnow unterstützt Senioren kostenfrei bei Arztbesuchen, beim Einkaufen oder in anderen Situationen. Verwaltungsmitarbeiter sind von Montag bis Freitag von 9:00 bis 13:00 Uhr unter der Rufnummer 033203 78635 zu erreichen. Um Missbrauch zu verhindern, haben die Mitarbeiter der Verwaltung einen Ausweis dabei.

Auch die Evangelische Auferstehungsgemeinde möchte Menschen aus Kleinmachnow, die bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus besonders gefährdet sind, bei notwendigen Tätigkeiten wie Einkaufen und andere wichtige Besorgungen oder Gassi gehen mit dem Hund unterstützen und sucht dazu freiwillige Helfer (zwischen 18 und 60 Jahren ohne Vorerkrankungen. Anja Plenz aus dem Gemeindebüro ist für Hilfsangebote und Hilfesuchende Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr und Dienstag von 14:00 bis 18:00 Uhr erreichbar unter der Rufnummer. Es kann auch auf den Anrufbeantworter besprochen werden. Wer sich einsam fühlt und einfach mal reden möchte, erreicht Pfarrer Jürgen Duschka unter der Rufnummer 033203 8 53 67 und Pfarrerin Elke Rosenthal unter der Rufnummer 0171 279 18 31 für Sie erreichbar.

Stahnsdorf: Gemeinde und ClaB kooperieren

Helfende Hände heißt das Angebot der Gemeindeverwaltung Stahnsdorf und des Jugend- und Familienzentrums „ClaB“, das ältere oder chronisch kranke Menschen während Corona-Epidemie unterstützen will. Hilfesuchende oder Hilfebietende aus allen Ortsteilen können auf folgende Art Kontakt aufnehmen. Telefonisch von Montag bis Freitag, 8 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 03329 646217 oder zu den selben Zeiten unter der Funknummer. Von 13:00 bis 8:00 Uhr kann die Kontaktanfrage auf den Anrufbeantworter gesprochen werden. Die E-Mail-Adresse ist helfende.haende@stahnsdorf.de.

Für Hilfesuchende aus Stahnsdorf oder Teltow gibt es aber noch zahlreiche weitere Angebote:

Jennifer O. aus Stahnsdorf und Vanessa M. aus Teltow möchten sich privat engagieren und bieten an den Einkauf zu übernehmen, den Weg zu Post, Apotheke oder zum Arzt, um Rezepte abzuholen und würden auch mit Hunden Gassi gehen. Wer die Hilfe der Frauen in Anspruch nehmen will, meldet sich jederzeit per E-Mail an hilfefuereuch@web.de oder von 10:00 bis 18:00 Uhr für Erledigungen in Stahnsdorf unter der Rufnummer 0162 8219238 und in Teltow unter der Nummer 0163 1585455.

Im Facebook-Forum „Nachbarschaftshilfe TKS“ bieten Menschen aus der Region ihre Unterstützung an, sie gehen einkaufen, holen Medikamente aus der Apotheke, betreuen Kinder, gehen mit dem Hund Gassi oder füttern die Katze. Auf www.tkshilft.de und www.nebenan.de wird ebenfalls Hilfe angeboten.

Auch das Aufhängen von Zetteln kommt wieder in Mode. Mieter eröffnen so ihren Nachbarn Hilfsangebote.

Auch die Akademie 2. Lebenshälfte vermittelt Kontakte über ihr Angebot @Corona-Hilfe Akademie T-K-S. Die Telefonnumer 03328 473134 ist Montag bis Freitag von 9:00 bis 15:00 Uhr erreichbar. Per E-Mail erreicht man das Hilfsangebot über ehrenamt-tks@lebenshälfte.de. Die Akademie 2. Lebenshälfte will den Kontakt zu ihren Mitgliedern aktiv aufrechterhalten, zum Einfach-mal-reden und um Unterstützungsbedarf zu erfragen.

Im größeren Stil organisiert die Junge Union Angebote und Nachfragen bundesweit auf ihrer Webseite www.die-einkaufshelfer.de. Hilfswillige registrieren sich dort und können dann Einkaufslisten von Hilfesuchenden aus ihrer Region abarbeiten. Auch der Berliner Senat bündelt Hilfsanfragen auf www.berlin.de/buergeraktiv.

Die Potsdamerin Stefanie Kraschies fertigt für Kliniken, Arztpraxen, Apotheken und medizinisches Personal Mundschutze an. Zusammen mit ihren Mitstreitern näht sie Masken aus einem speziellen Stoff, der für den klinischen Alltag erlaubt ist. Zwar sind diese Mundschutze kein Ersatz für die Modelle mit Filter, können aber dort genutzt werden, wo sie als Spritzschutz gebracht werden. Bei Facebook rief sie Menschen dazu auf, sie beim Nähen von 500 Masken zu unterstützen. Auch viele andere Menschen nähen derzeit Masken für Arztpraxen und Verkaufspersonal.

Etwas südlicher in Luckenwalde hat die Umzugsfirma Müller ihre Dienste als Hol- und Bringedienst für Senioren und Hochrisikopatienten kostenlos angeboten. Die Mitarbeiter kaufen die benötigten Lebensmittel ein und stellen sie dann vor die Tür der Hilfesuchenden, völlig kontaktlos Anfragen an die Firma sind möglich unter der Rufnummer 03371 / 598 46 73 oder per Mail an info@umzugsfirma-mueller.de.

Wegen des Kontaktverbotes in der Coronakrise hat sich die Organisation Raus aus der Unsichtbarkeit – Obdachlosigkeit und Bedürftigkeit aus Kloster Lehnin nicht treffen können, um Osterkörbchen für Bedürftige mit Süßigkeiten zu bestücken. Die Gründerin wollte das Projekt nicht absagen und befüllt die Körbchen zusammen mit ihrer Familie im Alleingang.