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Erfolgreicher Austausch bei den Arbeitskreisen Schule & Wirtschaft in Potsdam-Mittelmark

Im November fanden im Landkreis Potsdam-Mittelmark die regelmäßigen Treffen der Arbeitskreise „Schule & Wirtschaft“ statt. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die Zusammenarbeit zwischen Schulen, regionalen Unternehmen und weiteren lokalen Partnern zu stärken. In drei Sitzungen, verteilt auf verschiedene Standorte, wurden Ausbildungsmöglichkeiten, Praktika und gemeinsame Projekte diskutiert. Besucht wurden Unternehmen und Schulen in Kleinmachnow, Brück und Beelitz.

Jede Sitzung fand bei einem anderen Gastgeber statt, der den Teilnehmenden Einblicke in den eigenen Betrieb und dessen Ausbildungsangebote gab. Die Analytica Alimentaria GmbH in Kleinmachnow beeindruckte die Anwesenden mit ihrem umfassenden Ausbildungsprogramm. „Wir bieten nicht nur klassische Ausbildungen, sondern auch Praktika und Werkstudentenstellen“, erklärte Dr. Peter Krause von der Analytica Alimentaria GmbH. Besonders hervorgehoben wurde, dass Praktikanten den gesamten Prozess begleiten und eigene Auswertungsberichte erstellen.

Analytica Alimentaria ist ein Familienunternehmen aus Kleinmachnow und sorgt weltweit dafür, dass Obst und Gemüse gesund und sicher sind. In zwei Laboren in Kleinmachnow und Almería (Spanien) werden Lebensmittelproben auf Rückstände und Krankheitskeime untersucht.

Die Xella GmbH in Brück schilderte die Herausforderungen der Baubranche und betonte gleichzeitig ihre Zukunftsperspektiven. Werkleiter Thomas Bölter erklärte: „Trotz aktueller Herausforderungen planen wir den Ausbau unseres Standorts, um weiterhin jungen Menschen in der Region eine Perspektive zu bieten.“ Neben Ausbildungsplätzen bietet das Unternehmen Schulungstage für Bauherren an, die Einblicke in den Baustoff Porenbeton ermöglichen.

Die Xella Gruppe ist einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen aus Porenbeton und Kalksandstein.

Die Bäckerei Exner in Beelitz, ein traditionsreicher Familienbetrieb, legte den Fokus auf kreative Ausbildungskonzepte. Kathleen Exner erläuterte: „Unsere Azubis entwickeln eigene Produkte, die sie nicht nur produzieren, sondern auch direkt in unseren Fachgeschäften verkaufen.“ Mit fast 250 Mitarbeitenden und 36 Filialen ist das Unternehmen ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region.

Die Bäckerei Exner ist einer der größten Arbeitgeber in der Spargelstadt Beelitz.

Schulische Berufsorientierung im Fokus

Neben den Einblicken in die Wirtschaft präsentierten einige regionale Schulen ihre Konzepte zur Berufs- und Studienorientierung. Ulrike Hennicke von der Maxim-Gorki-Gesamtschule Kleinmachnow stellte ein inklusives Konzept vor: „Wir möchten sicherstellen, dass alle unsere Schüler und Schülerinnen von unseren Angeboten profitieren – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen.“ Dabei hob sie hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit mit externen Partnern sei. Auch die Oberschule Brück präsentierte ihre Berufsorientierungsinitiativen. Sylvia Kahmann und Alexander Khan vom Fachbereich Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT) betonten, dass die Schule regelmäßig Praxisprojekte und Betriebserkundungen organisiert. „Unsere Schüler und Schülerinnen profitieren enorm von den Kooperationen mit lokalen Unternehmen. Sie können ihre Interessen in einem realen Arbeitsumfeld erproben, was den Einstieg in die Berufswelt erleichtert“, so Kahmann. Die Oberschule Brück erhielt hierfür bereits viel Lob von der regionalen Wirtschaft.

Die Oberschule Beelitz verfolgt einen ähnlichen Ansatz. WAT-Fachbereichsleiter Alexander Makowski verwies auf das neue Infoterminal für Berufsorientierung:„Hier können unsere Schüler und Schülerinnen sich jederzeit über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten informieren. So fördern wir frühzeitig Eigeninitiative und Orientierung.“ Besonders hervorgehoben wurde die Mitgliedschaft der Schule bei der Initiative „Gesunde Schule“.

Netzwerke fördern Austausch

Anschließend stellten sich das Beratungsteam Pflegeausbildung des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), das Netzwerks Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenbur e.V. und die Stiftung Fachkräfte für Brandenburg vor. Die Partner berichteten über ihre Initiativen und Angebote. Dabei wies Josefine Jacob, regionale Koordinatorin des Netzwerks Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e.V. darauf hin, dass Bewerbungen für das Berufswahl-Siegel ab jetzt möglich sind – dabei werden Schulen und Unternehmen mit hervorragender Beruflicher Orientierung ausgezeichnet.

Linda Schröder und Caroline Stallbaum vom Netzwerk Schule & Wirtschaftsforum PM stellten den aktuellen Ausbildungsführer PM vor, der umfassende Informationen zu über 200 Betrieben, Hochschulen und Institutionen in der Region bietet. „Mit über 3.500 Ausbildungs- und Studienplätzen ist der Ausbildungsführer ein unverzichtbares Werkzeug für die Berufsorientierung unserer Jugendlichen“, so Stallbaum. Ein Highlight war die Auswertung des Schülerwettbewerbs TECCI, bei dem kreative Projekte von Schülern ausgezeichnet wurden. „Die Innovationskraft unserer Schüler und Schülerinnen ist beeindru- ckend. Der Wettbewerb motiviert sie, sich intensiv mit Technik und Umweltthemen auseinanderzu- setzen“, lobte Schröder. Gewinnerprojekte wie „Energieverschwendung auf der Spur“ und „Aliens aus dem Wald! Rettung schadstoffbelasteter Böden“ zeigen, wie praxisnah und zukunftsorientiert die Schüler und Schülerinnen arbeiten. Außerdem wurde die Ausbildungsmesse LEVEL UP angekündigt, bei der Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit haben, direkt mit Unternehmen in Kontakt zu treten. „Mit über 50 Ausstellern bieten wir den Jugendlichen eine hervorragende Plattform, um ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern“, erklärte Stallbaum.

Die Organisation und Durchführung der Arbeitskreise Schule & Wirtschaft PM ist ein Aufgabenbereich des Netzwerks Schule & Wirtschaftsforum PM der TGZ PM GmbH, das aus Mitteln des Landkreises Potsdam-Mittelmark finanziert wird.

Positive Resonanz und Ausblick

Die Teilnehmenden zeigten sich durchweg begeistert. „Das Format der Arbeitskreise ist einzigartig und bietet sowohl Lehrkräften als auch Unternehmen die Möglichkeit, voneinander zu lernen“, fasste Schröder zusammen. Besonders die Mischung aus theoretischem Austausch und praktischen Einblicken fand großen Anklang. Die regelmäßigen Treffen der Arbeitskreise Schule & Wirtschaft in Potsdam-Mittelmark leisten einen wertvollen Beitrag, um den Dialog zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaft zu fördern. Damit werden Brücken gebaut, die den Weg für viele junge Menschen in eine vielversprechende berufliche Zukunft ebnen.

Fotos: Netzwerk Schule & Wirtschaftsforum PM