Kleinmachnow

Kot- und Haarprobe bestätigen: Keine Löwin in Kleinmachnow

Bereits am Freitagmittag war die Suche nach einer vermeintlichen Löwin in Kleinmachnow und im Berliner Süden eingestellt worden. Nach einem ersten Vorbericht lassen die am Aufnahmeort des Videos genommenen Proben nicht auf eine Raubkatze schließen.

Nach der Suche nach einer vermeintlich entlaufenen Löwin am vergangenen Donnerstag und Freitag wird die Raubtier-Hypothese immer unwahrscheinlicher. Am Aufnahmeort des Videos mit dem vorgeblichen Raubtier waren Haar- und Kotproben entnommen worden, die abschließende Sicherheit bringen sollen. Das endgültige Ergebnis von sichergestellten Laboranalysen durch das des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung stand bis Mintagnachmittag (24. Juli) noch aus, da es sich zum Teil um sehr komplexe und langwierige Untersuchungsvorgänge handelt. Erste Erkenntnisse wurden der Kleinmachnower Verwaltung nun in einem Vorabbericht übermittelt.

So wurde bei der Analyse festgestellt, dass das einzelne aufgefundene Haar keine Eigenschaften hatte, die man von Katzenhaaren kenne. Es hatte eine Grundsteifigkeit, sprich, es ließ sich nicht verformen, sondern nahm immer wieder seine gebogene Form ein. Es hatte außerdem ein zerfasertes Ende und war an seinem Anfang (Hautseite) dunkel (fast schwarz).

Rein visuell spreche bereits eine Menge dafür, dass es sich um ein Wildschweinhaar handelt, heißt es im Bericht. Zwar lagen dem Labor zum Vergleich keine Wildschweinhaare vor, Löwenhaare jedoch schon. Deren Struktur ist grundverschieden von der des Untersuchungshaares, genau wie die Struktur der Haare einer Hauskatze, das dem Löwenhaar sehr ähnlich sei. Dieses ist sehr dünn, leicht verformbar und in der Nähe ihrer Wurzel eher weiß. Das Untersuchungshaar weist keine dieser Eigenschaften auf. Das Labor schließt aufgrund der visuellen Inspektion daher darauf, dass es sich beim Untersuchungsgegenstand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um Katzenhaar handelt.

Dass es ein Wildschweinhaar sei, lasse sich jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Die Analyse läuft daher weiter, ebenso wie die des aufgefundenen Kots. Nach ersten Untersuchungen zeige sich in der Laborprobe aber ein hoher Anteil an Pflanzenmaterial, was dagegen spricht, dass es sich um ein hauptsächliches Fleisch fressendes Tier handele.

Die Annahme, dass in Kleinmachnow ein Löwe frei herumlief, ist somit noch ein Stück weiter entkräftet. „Wir liefern aber auch gerne noch das endgültige Ergebnis nach, wenn es uns vorliegt“, heißt es abschließend in einer Presseerklärung der Gemeinde Kleinmachnow. PM/ph

Bild: Gemeinde Kleinmachnow/José Maria Galàn