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Neugestaltung des Gutshofes Kleinmachnow

Nach einer zehnmonatigen Bauphase wurde der neugestaltete Kleinmachnower Gutspark im Alten Dorf am 19. August der Öffentlichkeit übergeben. Die Kosten in Höhe von 330.000 Euro wurden durch die Vorjahreshaushalte der Gemeinde gesichert.

An der Stelle, an der sich einst die Bäke und die bedeutende Handelsstraße zwischen Leipzig und Spandau kreuzten, befinden sich heute noch am Zehlendorfer Damm die Bäkemühle und die Dorfkirche, die beiden ältesten noch existierenden Gebäude der Gemeinde Kleinmachnow. Nach einer zehnmonatigen Bauzeit wurde der ehemalige Gutshof, der sich zwischen der Dorfkirche und der Bäkemühle befindet und mit den Überresten des ehemaligen Herrenhauses ausgestattet ist, mit einer neuen gartenkünstlerischen Gestaltung versehen und von der stellvertretenden Bürgermeisterin, Kämmerin Doris Braune, der Öffentlichkeit übergeben. Die finanziellen Aufwendungen, welche die Gemeinde zu tragen hatte, beliefen sich auf 330.000 Euro, welche durch die Vorjahreshaushalte der Gemeinde gesichert waren.

Die stellvertretende Bürgermeisterin, Kämmerin Doris Braune, hieß die Anwesenden willkommen und wies auf das Bronze-Guss-Modell des Alten Dorfs hin, das sehbehinderten Menschen Informationen auf barrierefreie Weise zugänglich macht.

Der neugestaltete Bereich erstreckt sich zwischen dem letzten erhaltenen Element der früheren Anlage, dem Medusentor, und den Ruinenresten des einstigen Herrenhauses. Ein barrierefreier Zitatepfad schlängelt sich diskret durch das Gelände, um an Schlüsselstationen die Geschichte des Ortes zu vermitteln. Der Ausgangspunkt des Rundgangs ist ein ertastbares Messingmodell des alten Dorfes, auf welchem die Wahrzeichen aus dem Jahr 1910 dargestellt sind. Dazu zählen beispielsweise die Dorfkirche, das Medusentor, das Herrenhaus, die Alte Hackeburg, die Wassermühle sowie die Dorfschule. Die Konturen des Herrenhauses sind im Gelände mithilfe von Gabionen markiert. Eine Fällung von Bäumen erfolgte lediglich bei solchen, die nicht mehr standsicher waren. Den Höhepunkt des Rundgangs bildet die Aussichtsplattform, von der aus ein umfassender Blick über das Bäketal möglich ist.

In zeitlicher Koordination mit den Landschaftsbauarbeiten, welche durch die Firma Baum+Park Landschaftsbau Potsdam GmbH ausgeführt werden, haben im Winter ebenfalls die Sanierungsarbeiten zum Erhalt der Gutshofmauer durch die Firma Denkmalpflege Mühlhausen begonnen.

Das Projekt geht auf das Jahr 2017 zurück, als die Hans und Charlotte Krull Stiftung mit Sitz in Berlin der Gemeinde das Angebot, in Kleinmachnow ein Projekt im Bereich Gartenbaukunst zu fördern, unterbreitete. Der von der Stiftung beauftragte Künstler und Landschaftsarchitekt Anselm Bohley erarbeitete einen Entwurf für die Neugestaltung. In der Folge wurden in den Fachausschüssen der GV intensive Diskussionen geführt und umfassende Überarbeitungen vorgenommen, bis schließlich im Frühjahr 2021 der Errichtungsbeschluss gefasst wurde. Der Grundgedanke des Entwurfs bestand in der Anlage eines Parks, der mit seiner Lage direkt am Bäketal einen Eingang in das landschaftlich geschützte Gebiet schafft. Im Rahmen der Gestaltung wurden die Elemente Pflanze, Stein und Metall in Szene gesetzt. So säumen z.B. Postamente den Weg welche in Zukunft für Freilichtpräsentationen von Skulpturen oder anderen künstlerischen Aktionen genutzt werden können.

Von einem erhöhtem Standort mit Sitzgelegnheiten hat man einen weiten Blick auf das Bäketal.
Aus der Perspektive der Denkmalpflege ist eine Einzäunung des Gutsparks nicht vorgesehen. Allerdings haben die Wildschweine bereits auf der Wildstaudenfläche ihr Unwesen getrieben. Daher wurde für die Anwachsphase ein Wühlschutz angelegt. Der betreffende Bereich wird noch durch einen Bauzaun gesichert.
Das aus Bronze gegossene Modell des Alten Dorfs ermöglicht Menschen mit Sehbeeinträchtigung, Informationen durch taktile Wahrnehmung zu erfassen.
Die Konturen des historischen Gutshauses sind durch Gabionen markiert.
Die Lage des ehemaligen Herrenhauses ist noch gut auszumachen.
Eine Fällung von Bäumen erfolgte lediglich bei solchen, die nicht mehr standsicher waren.
Den Zitatepfad säumen Postamente welche in Zukunft für Freilichtpräsentationen von Skulpturen oder anderen künstlerischen Aktionen genutzt werden können.
Von der alten Hakeburg hinterließ der 2. Weltkrieg nur eine Ruine. Doch die beiden alten linden im Gutshof haben überlebt.
Das „Historische Fenster“ zeigt, wo sich früher das Wegekreuz im Hof befand.

Fotos: Redaktion