Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow schließt zum 30. November
Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow schließt zum 30. November. Stationäre Aufnahmen können bis zum 25. November erfolgen.
Die Personalsituation hat sich zwischenzeitlich weiter verschärft. Mehrere Hebammen haben angekündigt, sich beruflich neu zu orientieren. Neue Fachärzte und Fachärztinnen konnten nicht gewonnen werden. Ein zuverlässiger Betrieb der Klinik in der erforderlichen Qualität über den 30. November 2024 hinaus kann deshalb nicht gewährleistet werden.
Die übrigen Fachabteilungen sind von der Schließung nicht betroffen. Das Evangelische Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow bleibt in der Region mit der rund um die Uhr geöffneten Rettungsstelle die erste Anlaufstelle bei Notfällen. Die Kliniken für Innere Medizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Pädiatrie, Geriatrie mit Tagesklinik sowie Anästhesie und Intensivtherapie stehen mit ihrem gesamten Leistungsspektrum unverändert zur Verfügung.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg ist über die bevorstehende Schließung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe informiert. Die Mitarbeitenden der Klinik sowie alle Mitarbeitenden des Krankenhauses sind am heutigen Tage ebenfalls informiert worden.
Gründe für die Schließung sind neben der problematischen Personalsituation die demografische Entwicklung mit rückläufigen Geburtenzahlen sowie die strukturelle Benachteiligung von Geburtskliniken, die einen wirtschaftlichen Betrieb erst ab mehr als 800 Geburten pro Jahr möglich macht. Von dieser Benachteiligung sind bundesweit alle Geburtskliniken betroffen. Das Evangelische Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow zählte in diesem Jahr lediglich 250 Geburten.
Für die betreffenden Frauen der Region entsteht auch nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums durch die geplante Schließung keine medizinische und geburtshilfliche Unterversorgung. Mit dem Klinikum Ernst von Bergmann und dem St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam, dem Klinikum Luckenwalde, dem St. Joseph Krankenhaus Berlin-Tempelhof sowie dem Klinikum Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen sind im Umkreis von 35 Kilometern fünf Krankenhäuser mit Abteilungen für Geburtshilfe und Gynäkologie schnell erreichbar. In Ludwigsfelde gibt es darüber hinaus mehrere niedergelassene Gynäkologinnen und ambulant tätige Hebammen, an die sich betreffende Frauen wenden können.
Geschäftsführung und Krankenhausleitung des Evangelisches Krankenhauses Ludwigsfelde-Teltow unterstützen die Hebammen, Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz in der Region. Pflegefachkräften und Pflegekräften ist der Einsatz auf anderen Stationen angeboten worden.
Foto: Diakonissenhaus Teltow