StahnsdorfUmwelt

Europaweiter „TreeTag Day“: Den Wert der Bäume sichtbar machen

Besser konnte es nicht gehen: Der Sommer hatte noch einmal richtig Fahrt aufgenommen, als die beiden Sprecherinnen des BUND Kreisverbandes Mittelmark Regina Schwarz und Carola Fußwinkel etwa 30 Mitstreiter und -streiterinnen zum „TreeTag Day“ an der Güterfelder Badestelle begrüßten. Außerdem waren der Ortsbürgermeister von Güterfelde Richard Kiekebusch, die Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen Mirna Richel (CDU), Frederik Hahn (Grüne) und ein Vertreter der Linken mit von der Partie.

Es ging um die Wertschätzung von alten Bäumen. Sie sind nicht nur schön, sie geben uns auch Luft zum Atmen, sie speichern Wasser, sie kühlen und reinigen die Luft. Sie geben uns ein Gefühl von Geborgenheit und helfen Stress abzubauen. Aber nicht immer wird ihr Wert bei den Städteplanungen genügend berücksichtigt. Mit dem europaweiten „TreeTag Day“ am 19. September sollte ihre Bedeutung mehr ins öffentliche Licht gerückt werden.

Die beiden NABU-Sprecherinnen und der Ortsbürgermeister begrüßen die Gäste.

Daher wurden an diesem Tag besondere und alte Bäume in neun europäischen Ländern mit einem Plakat, dem sogenannten TreeTag oder Baumpass, versehen. Dieser sagt etwas über die Ökosystemleistung des jeweiligen Baumes aus. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr unter anderem eine Stieleiche am Güterfelder See. Für eine Woche trägt sie jetzt ein Plakat am Stamm, auf dem ihr folgende Merkmale zugeschrieben werden:

Ich speichere jedes Jahr 1.340 kg CO² pro Jahr. Das entspricht 1.340 Fahrten eines mittelgroßen Benziners.

Ich produziere so viel Sauerstoff pro Jahr, dass eine Person 172 Tage atmen kann.

Ich schütze vor Hochwasser, in dem ich 2.900 l/Jahr Regenwasser aufsauge.

Ich reinige die Luft, indem ich 3.17 g /Jahr Luftverschmutzung aufnehme.

Um diese Daten zu ermitteln, stellt der NABU Mecklenburg-Vorpommern eine spezielle Software zur Verfügung, die mit der Baumart, dem Stammdurchmesser, der Baumhöhe, der Kronengröße und der Kronenbelaubung „gefüttert“ wird. Ursprünglich für die USA entwickelt, ist diese heute weltweit verfügbar und wird von Tausenden von Verbänden, gemeinnützigen Organisationen und Fachleuten benutzt.

Der Klimastrahl zeigt eindrucksvoll die Klimaentwicklung der letzten 150 Jahre.

Entsprechend hatten die Vertreterinnen des NABU Plakate für vier weitere Bäume vorbereitet, die von den Vertretern der Politik an einen der Bäume geheftet wurden. Außerdem zeigte ein 25 Meter langer Klimastrahl, der auf dem Rasen ausgelegt war, eindrucksvoll die Temperaturveränderungen der letzten 150 Jahre. Außerdem gab es noch eine Fotoausstellung von Bäumen vom Stahnsdorfer Dorfplatz, der Uppstallwiese und aus dem Teltower Pappelwäldchen.

Ökosystemleistung einer Stieleiche.

Während noch die letzten Schwimmer an diesem herrlichen Spätsommertag in den Güterfelder See eintauchten, freute sich Regina Schwarz in ihrer Schlussrede: „Heute wurden in ganz Europa über 1.000 Bäume kartiert“.

Fotos: Elisabeth Kaufmann