Stahnsdorf

Mehr Platz für Kids: Stahnsdorf plant neue Kitaplätze

Stahnsdorf bleibt ein beliebter Zuzugsort für Familien. Diesem Umstand tragen unter anderem das Leitbild für Stahnsdorf „Perspektive 2030″ sowie die Zielvereinbarung aus dem Audit „Familiengerechte Kommune“ Rechnung. Dabei lautet eine der Zielstellungen, die Betreuungsangebote im Einklang mit der Wohnentwicklung fortzuführen und zu sichern sowie bedarfsgerecht anzupassen.

Aus diesem Grund plant die Gemeindeverwaltung den Neubau einer Kita in einem der Siedlungsschwerpunkte, dem Wohngebiet „Schmale Enden II“. Am Dahlienweg befindet sich eine ausreichend große und für den Zweck bereits im gültigen Flächennutzungsplan vorgesehene Freihaltefläche für eine Kindertagesstätte mit 150 Plätzen. Diese ist laut dazugehörigem Bebauungsplan sofort bebaubar.

„Es ist wichtig, langfristig wirksame Entscheidungen im Bereich Kindertagesbetreuung auf fundierten Zahlen fußen zu lassen. Diese liegen nun vor und daher werden wir nicht zögern, zur Tat zu schreiten“, sagt Bürgermeister Bernd Albers.

Kapazitäten reichen in Zukunft nicht aus

Die Fortschreibung der Tagesbetreuungs- und Schulbedarfsplanung für die Gemeinde Stahnsdorf sagt aus, dass die vorhandenen Kapazitäten in den kommunalen Kindertagesstätten bis 2030 nicht ausreichen, um den Bedarf an Plätzen in der Kindertagesbetreuung abzudecken. Auch die Angebote der vielen privaten Tagespflegeeinrichtungen können den zusätzlichen Bedarf nicht abfedern.

Die Gesamtbaukosten in Höhe von gut 3,7 Millionen Euro für die neue Kita (Errichtung 3.200.000 Euro, Außenanlagen 250.000 Euro, Innenausstattung 280.000 Euro) wurden anhand der Kosten für den Neubau der Kita „Im Regenbogenland“ mit einem Baukostenindex und die Kosten der Außenanlagen anhand der Baukosten der Musik-Kita „Mäuseburg“ und des Zille-Campus‘ ermittelt. Die Kosten für die Innenausstattung wurden anhand bisheriger Erfahrungswerte der Verwaltung errechnet. Um den Neubau zu forcieren, sollen die erforderlichen Mittel im Nachtragshaushalt 2018 eingestellt werden.

Dahlienweg muss ausgebaut werden

Da die Erreichbarkeit der Kindertagesstätte sichergestellt werden soll, ist außerdem die rasche Erschließung des Dahlienweges zwingend erforderlich. Die für die Straße einzustellenden Mittel ergeben sich aus dem technischen Bauprogramm (Gehweg, Beleuchtung, Fahrbahnentwässerung). Die voraussichtlichen Planungs- und Ausführungskosten werden auf rund 625.000 Euro geschätzt.

Gemäß Beschluss-Nr. B-17/030 „Beschluss über die Prioritätenliste für den Straßen- und Wegeneu- und -ausbau“ sind die Planungs- und Ausführungskosten erst für die Jahre 2021 und 2022 eingeplant. Für den Neubau einer Kindertagesstätte am Standort Dahlienweg muss der Bau der Straße vorgezogen werden.

Kritik an der Umsetzung

Die Stahnsdorfer CDU-Fraktion hat in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung das Vorhaben des Bürgermeisters offen kritisiert. Laut dem Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Brenneis sollte der Beschlussantrag erst in der kommenden Sitzungsfolge beraten werden. Brenneis vermutet zudem, dass Bürgermeister Albers „den Eindruck vermitteln will, die neue Kita sei seine Idee gewesen“. Nach „jahrelanger Untätigkeit“ hätte Albers nun gehandelt – jedoch schlichtweg aus dem Grund, so Brenneis, weil es „bereits fünf vor zwölf ist“.

 

Hintergrund

In Anbetracht der bereits beschlossenen Bebauungsgebiete im Gemeindegebiet und der Siedlungsverdichtung ist eine Steigerung der zu betreuenden Kinder bis 2030 zu erwarten.

Das nun vorliegende Konzeptpapier gibt einen Zielkorridor von mindestens 100 neu zu schaffenden Plätzen im Krippen- und Kindergartenalter vor. Für die Gewährleistung des nach dem Kitagesetz bestehenden Rechtsanspruches ist der Neubau einer Kindertagesstätte im Gemeindegebiet somit zwingend erforderlich.

Text: PM / Bild: pixabay CC0 Creative Commons

Ergänzung: Der letzte Abschnitt „Kritik an der Umsetzung“ wurde nachträglich hinzugefügt.