GesundheitStahnsdorfWirtschaft

Gönner für Mehrgenerationenprojekt gesucht

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Sebastian Rüter den geplanten Mehrgenerationencampus in Stahnsdorf besucht. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 70 Millionen Euro geschätzt.

Am 30. Mai besuchte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) das Gelände der ehemaligen Hautklinik in Güterfelde. Sie folgte damit einer Einladung des direkt gewählten Landtagsabgeordneten für Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal, Sebastian Rüter, und der Initiatoren des Stahnsdorfer Mehrgenerationencampus PD 1, Familie Schroedter. „Pflegen. Wohnen. Arbeiten“ – unter diesem Motto wollen Anne Cathrin, Sebastian und Wolfhardt Schroedter das leerstehende Sanatorium in Stahnsdorf wiederbeleben. Auf 30.0000 Quadratmetern gestalten sie ein Projekt, das bundesweit Vorbildcharakter haben könnte. Unterstützung erhoffen sie sich von der Ministerin.

„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Idee des klassischen Pflegeheims aufzubrechen“, sagt Anne Cathrin Schroedter über den geplanten Mehrgenerationencampus. Rund um das denkmalgeschützte Gebäude des Elisabeth-Sanatoriums soll ein Campus entstehen, auf dem Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. Neben einem Kindergarten und Gebäuden für betreutes Wohnen und Pflege sind Büros, Wohnungen und Flächen für Kultur- und Freizeitveranstaltungen geplant.

Informierten sich über den geplanten Mehrgenrationencampus in Stahnsdorf: Bürgermeister Bernd Albers, Anne Cathrin Schroeter, Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), Vizelandrat Steven Koch, der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Rüter sowie Sebastian und Wolfhardt Schroedter. Bild: Redaktion

In seiner Blütezeit verfügte das ehemalige Elisabeth-Sanatorium über einen überdachten Gang, unter dem die Patienten der Lungenheilanstalt auch bei schlechtem Wetter frische Waldluft einatmen konnten. Seit 1992 steht das denkmalgeschützte Ensemble leer und verfällt. Schon das Betreten der Eingangshalle ist mit Gefahren verbunden. Die Treppen sind morsch, der Putz blättert von den Wänden, an der Decke wechseln sich Wasserflecken und Brandspuren ab. Obwohl die neuen Besitzer Haus und Fenster versiegelt und einen Stacheldrahtzaun errichtet haben, treiben Vandalen ihr Unwesen.

„Eine Kooperation mit einer Universität oder Klinik wäre denkbar, Coworking-Spaces für Start-ups mit Schwerpunkt Forschung oder Pflege, ärztliche Versorgung, Apotheken. Aber auch alles andere, was zum Wohnen und Leben dazugehört: Einzelhandel, Blumenläden, ein Wochenmarkt oder Brotback-Events – wir sind offen für alles, was Leben hierher bringt: Kultur, Konzerte, Open-Air-Kino. Ein Biergarten“, sagt Sebastian Schroeter, der das Projektmanagement und die fachliche Konzeption des Mehrgenerationencampus leitet.

Auf die Frage nach den Kosten des Projekts gaben die Initiatoren eine klare Antwort: „Nach der vorliegenden Bauplanung ist eine Investition von 70 Millionen Euro erforderlich. Diese Summe können wir nicht alleine stemmen.“ Daraufhin meinte Bundesbauministerin Geywitz, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, für ein Projekt dieser Größenordnung einen Philanthropen zu gewinnen. Mit einem Augenzwinkern fragte Dr.-Ing. Wolfhardt V. Schroedter, „ob es in diesem Fall nicht angebracht wäre, dass der Bund selbst als Philantrop in Erscheinung treten sollte.“ ib

Bild: Redaktion