IFO-Institut: Branchen bewerten Coronahilfen unterschiedlich
Für Unternehmen besteht die Möglichkeit, staatliche Hilfen zu beantragen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise teilweise abzufangen. Die verschiedenen Wirtschaftszweige beurteilen die Hilfen jedoch unterschiedlich.
Die besonders von der Krise betroffenen Branchen bewerten die Coronahilfen der Bundesregierung unterschiedlich. Das Gastgewerbe findet sie „befriedigend“. Die Einzelhändler sind deutlich kritischer. Sie konnten weniger Anspruch auf die Hilfen anmelden. Das geht aus den aktuellen ifo Konjunkturumfragen im April 2021 hervor. „Die Hilfen kommen zumindest im Gastgewerbe an“, sagt Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des IFO-Instituts. „Dementsprechend positiv fallen hier die Bewertungen aus.“
Besonders die November- und Dezemberhilfen bewerten die Unternehmen des Gastgewerbes positiv. Etwa 9 von 10 befragten Unternehmen waren berechtigt, sie zu beantragen. Sie wurden auch bei über 80 Prozent der Firmen bereits komplett ausgezahlt. Die Schulnote lag hier bei diesen Firmen bei 2,4. Die Überbrückungshilfe III kann seit Februar 2021 beantragt werden. 50 Prozent der befragten Unternehmen aus Hotellerie und Gastronomie haben dies bereits getan.
Im Einzelhandel dagegen waren nur etwa 5 Prozent der befragten Unternehmen berechtigt, November- und Dezemberhilfen zu beantragen, denn der Großteil der Einzelhändler musste erst kurz vor Weihnachten seine Türen schließen. Trotzdem hatten mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmer nach eigener Einschätzung Hilfsbedarf. Dies schlägt sich in den Bewertungen der Hilfen nieder. Sie erzielten eine Schulnote von nur 4,6. Die spätere Überbrückungshilfe III kam hier auf eine Schulnote von 4,3. PM
Symbolbild: Pixabay.com