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Nachgefragt beim Fraktionsvorsitzenden Sebastian Czaja

Der FDP-Politiker Sebastian Czaja (33) ist Generalsekretär der Berliner Liberalen. Seit dem Wiedereinzug der FDP ins Berliner Abgeordnetenhaus im September ist der gebürtige Berliner zugleich auch Fraktionsvorsitzender der Liberalen. Bereits von 2006 bis 2011 war Sebastian Czaja Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Damals war er Sprecher seiner Fraktion für Sport, berufliche Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Im Preußischen Landtag sprach der Stadtblatt-Verlag mit dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Czaja.

 

Teltower Stadtblatt: Herr Czaja, Sie als Spitzenkandidat haben es mit der Berliner FDP geschafft. Man ist wieder im Landtag. Wie soll es nun weitergehen?

  
Sebastian Czaja: „Berlin hat gewählt und die Freien Demokraten mit 6,7 Prozent der Stimmen wieder ins Abgeordnetenhaus geschickt. Verständlicherweise ist die Freude groß, nach fünf Jahren wieder die Geschicke der Stadt mit bestimmen zu dürfen. Aber wir wissen auch, dass die Erwartungen hoch sind und wir das Vertrauen, das uns die Wähler entgegengebracht haben, rechtfertigen müssen.“

 

Teltower Stadtblatt: Gibt es da besondere Themen, an die Sie denken?

Sebastian Czaja: „Themen gibt es genug: Verkehrsstau auf den Straßen, Sanierungsstau in den Schulen, Terminstau in den Bürgerämtern, Personalstau bei der Polizei, Investitionsstau im Wohnungsbau und und und. Besonders deutlich wird die Misere Berlins in der Flughafenpolitik, die durch Pleiten, Pech und Pannen am BER gekennzeichnet ist und sich in der Sturheit des Senats manifestiert, Tegel nach einer wann auch immer stattfindenden Eröffnung des viel zu klein geplanten BER schließen zu wollen. Berlin wächst, aber nichts funktioniert. Deshalb hat sich die FDP Berlin die funktionierende Stadt auf die Fahnen geschrieben. Allerdings scheint die künftige Rot-Rot-Grüne Koalition davon nicht viel zu halten. Denn das, was aus den Koalitionsverhandlungen dringt, lässt nichts Gutes ahnen und eher erwarten, dass aus Stillstand Rückschritt wird. Alleine die Pläne im Verkehrsbereich muten an wie ein ideologischer Amoklauf: Baustopp bei der A 100, Parkraumbewirtschaftung im gesamten S-Bahn-Ring, weitere Verengung von Hauptstraßen durch Straßenbahn und Radwege.“

 

Teltower Stadtblatt: Sie blicken also nicht gerade sehr optimistisch in die Zukunft hinein, was die politisch Verantwortlichen des neuen Berliner Senats betrifft beziehungsweise deren Politik für die Bundeshauptstadt?

Sebastian Czaja: „Das hat mit Zukunftsgestaltung nichts zu tun. Wir Freien Demokraten dagegen wollen Berlin ein Update verpassen mit zwei Flughäfen, die die Stadt dringend braucht, mit einer digitalen Verwaltung, die wieder Termine vergibt, mit einer Verkehrslenkung, die keine Lähmung darstellt, mit bester Bildung, die unseren Kindern alle Chancen eröffnet, mit ausreichend bezahlbarem Wohnraum oder mit mehr gut bezahlten und besser ausgerüsteten Polizisten, die für ein neues Gefühl der Sicherheit sorgen.“

 

Teltower Stadtblatt: Wie lautet Ihr Motto für diese Wahlperiode?

Sebastian Czaja: „Es ist Zeit für das nächste Berlin. Gehen wir’s an.“

 

Wer Fragen oder Anregungen an Sebastian Czaja hat, kann ihn erreichen unter: Sebastian.Czaja(at)fdp-fraktion.berlin

Das Gespräch führte Volkert Neef, Foto: VTN