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Parlamentarische Fahrradtour

Die Große Koalition und die Opposition sah man am 3. Juni friedlich vereint am Deutschen Bundestag am Paul-Löbe-Haus. Man traf sich zu einer Parlamentarischen Fahrradtour. Eingeladen dazu hatten die beiden Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann (CDU) und Mathias Stein (SPD), die Berichterstatter für Fahrradverkehr ihrer Fraktionen sind. Rund 200 Teilnehmer nahmen an der Tour durch die Berliner Innenstadt, vom Parlamentsviertel durch die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und wieder zurück bis zum Bundeskanzleramt teil. Darunter neben Bundestagsabgeordneten auch deren Mitarbeiter, Fraktionsangestellte, Diplomaten und Bürger. Auf die Reise geschickt wurden die Radfahrer von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Durch diese „traditionelle Parlamentarische Fahrradtour wird dem umweltfreundlichen Verkehrsträger Rad mehr Aufmerksamkeit und Nachdruck verliehen“, betonte der Bundestagspräsident. Gero Storjohann sagte: „Die Radverkehrspolitik bekommt einen höheren Stellenwert in der Bundespolitik. Alleine die hohe Teilnehmerzahl der heutigen parlamentarischen Radtour macht dies deutlich. Unser Themenschwerpunkt diesmal, „Die sicheren und komfortablen Radwege“ zeigt, dass wir zwar schon viel erreicht haben, macht aber auch darauf aufmerksam, dass es noch viel zu tun gibt.“ Michael Donth (CDU), direktgewählter Bundestagsabgeordneter aus Reutlingen, hat in seinem Wahlkreis sehr viel mit den wirtschaftlichen Aspekten des Rads zu tun. „Die bekannten Unternehmen Bosch und Magura-Bremsen beispielsweise sind in Reutlingen beheimatet. Das umweltfreundliche Rad schafft und sichert auch zahlreiche Arbeitsplätze.“ Der Repräsentant Taiwans in Deutschland, Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh, zeigte dem Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Manfred Todtenhausen (FDP) ein Rad aus Taiwan. Das Fahrrad ist ein großes technisches Highlight und kommt sogar für Dienstfahrten innerhalb Berlins zum Einsatz. Bei einem geplanten Besuch von Prof. Shieh „in Wuppertal komme ich aber wohl nicht um den Dienstwagen herum“, scherzte der Diplomat. Ein „inoffizielles Dienstfahrrad besitze ich auch“, erklärte Manfred Todtenhausen. „Den Weg von meiner Berliner Wohnung zum Deutschen Bundestag und zurück lege ich mit meinem Fahrrad zurück. Ich gehöre nicht zu den Abgeordneten, die sich von der Fahrbereitschaft des Deutschen Bundestages von zu Hause abholen lassen und nach Dienstschluss zurückfahren lassen. Ernsthaft überlege ich, dem Herrn Bundestagspräsidenten den Vorschlag zu unterbreiten, dass Abgeordnete, die auf diesen Hol- und Bringservice mit Dienstwagen verzichten, stattdessen ein Dienstfahrrad überlassen wird.“ Recht hat er, der Volksvertreter Todtenhausen! Schlagersänger Peter Petrel sang schon 1978: „Ich fahr so gerne Rad, ich fahr so gerne Rad. Wenn die Sonne scheint, die Winde wehn, und die Anderen dumm an der Ampel stehn. Dann tret ich ins Pedal, und sage: Ihr könnt mich mal Alle überholen, ich genieß den Tag, ich fahr so gerne Rad.“

Foto: Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh und Manfred Todtenhausen, MdB (FDP)

Text/Foto: Volkert Neef