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Podiumsdiskussion „Baustelle Gesundheitssystem“ zu Krankenhausreform und Ambulantisierung

Wird mein Krankenhaus in der Nähe geschlossen? Drohen uns drastische Versorgungsengpässe? Werden auch schwerwiegende Operationen ambulant ausgeführt und wie sieht die Versorgung danach aus? – Diesen Fragen im Zusamenhang mit der anstehenden Krankenhausreform und der Ambulantisierung des Gesundheitswesens stellten sich am 19. September Experten aus dem Gesundheitswesen bei der Podiumssdiskussion „Baustelle Gesundheitssystem“.

Dabei ging es auch um den aktuellen Pflegenotstand und ständig steigende Kosten im Gesundheitswesen, um die Überlastung von Krankenhäusern sowie um eine Qualitätsverbesserung der Krankenversorgung und eine Transparenzoffensive.

Im Reha-Zentrum Teltow begrüßte Dr. Lars Weber (Geschäftsführer des Reha-Zentrums) die Gäste Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Dr. Christos Pantazis, Mitglied des Bundestages und stellvertretender Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Dr. Holger Hotz, Herzchirurg und ärztlicher Leiter vom „Blood Health Center“ und „Die Herzspezialisten“ sowie Björn Lüttmann, Mitglied des Landtags und Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration.

Mit dem Impuls-Vortrag „Herausforderungen und Chancen in der regionalen Gesundheitsversorgung“ stimmte Daniela Teichert auf das Thema ein. Sie begrüßte die Weiterentwicklung der Ambulantisierung und sprach von einer Zeitenwende für die Gesundheitspolitik und benannte Konsequenzen für die gesundheitspolitische Agenda: „Wir möchten für unsere Versicherten erreichen, dass mehr Effizienz und Effektivität durch einen ganzheitlichen Versorgungsansatz geschaffen wird mit der Erhöhung der Struktur-, Prozess- und Versorgungsqualität.“ Das bedeute einen intelligenten Einsatz der medizinsichen Ressourcen, eine Verringerung der Schnittstellen in der Versorgung, die Erhöhung der Transparenz in der Versorgung jedes einzelnen Patienten und die Nutzung der Digitalisierung für die Versorgung in der Region. Zudem zeigte sie aus Sicht der AOK mögliche Perspektiven der Versorgung der Zukunft auf.

Dr. Christian Pantazis sprach als Bundestagsmitglied über das gerade verabschiedete Transparenzgesetz als ersten Teil der Krankenhausreform 2023. Die aktuelle strukturelle Über- und Unterversorgung in den deutschlandweiten 1.151 „Grundversorgern“ – also Krankenhäuser mit mindestens Chirurgie und Innere Medizin – erfordere eine Reform, die dem Erhalt der Krankenhäuser diene. Probleme seien aktuell der Pflegenotstand und der Personalmangel an den Krankenhäusern und die Sektorentrennung. Neu bei der Krankenhausreform wird die Einführung von Vorhaltebudgets sein und es wird Versorgungsstufen auf bestimmten Leveln geben. Dr. Pantazis: „Notwendig ist eine engere Kooperation von Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen. Nordrhein-Westfalen hat das schon umgesetzt.“

Wie Björn Lüttmann erklärte, sei das Thema Gesundheitsversorgung „das wichtigste Thema, das die Menschen in der Region beschäftigt.“ Also, wie ihre Versorgung gesichert wird und ob es eine Notfallversorgung gebe. Die Reform müsse am Ende ein System hervorbringen, womit eine gute Versorgung der Menschen gewährleistet werde.

In der anschließenden Diskussion meldeten sich auch Ärzte aus der Region zu Wort und berichteten über ihre alltäglichen Sorgen in der Praxis. Im Fazit stellte Dr. Lars Weber mit Co-Moderator Sebastian Rüter (Landtagsabgeordneter für TKS und Nuthetal) fest, dass bei der Krankenhausreform auch Reha-Zentren entsprechend berücksichtigt werden müssen und diese Diskussionsrunde ein gelungener Auftakt für weitere Gespräche sei, um das Thema im Blick zu behalten.

Foto: Stadt-Blatt Verlag Teltow