Preisgekrönte österreichische Kabarettistin zu Gast im Zimmertheater Steglitz
Christine Teichmann wurde für ihr Programm „Links Rechts Menschenrecht“ mit dem Dresdner Satirepreis und der Reinheimer Satirelöwin ausgezeichnet. Jetzt kommt sie nach Berlin und gastiert am 18. Mai mit der PolitSatire im Zimmertheater Steglitz.
Christine Teichmann ist als Kabarettistin, Slam Poetin, Artistin und performende Schriftstellerin von zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum bekannt. Ihre Texte sind gesellschaftskritisch, politisch aktuell und voll schwarzem Humor. In ihrem preisgekrönten Programm „links rechts Menschenrecht“ lotet Christine Teichmann die Untiefen unserer Überzeugungen aus und entlarvt gnadenlos, aber mit viel Humor und Augenzwinkern die eigenen Lebenslügen. Das Gasthaus zum Menschenrecht hat eigentlich ein fixes Menü mit 30 Artikeln auf der Charta, aber die Wirtin ist schon gewöhnt, dass die Gäste nicht die ganze Speisenfolge mögen und sich lieber die Rosinen rauspicken. Eine Runde Wahlrecht für alle wird schon bestellt, aber kann man da die Stimmen der Rechten nicht weglassen und dafür mehr Gemeinwohl dazu tun? Und natürlich will niemand Sklaverei, aber wenn die Oma dringend Pflege braucht, wäre so eine kleine Portion Leibeigenschaft schon noch eine Bestellung wert. Und hätten Sie einmal Tyrannenmord mit Schlag, also Anschlag? Unter der Regie von Alexander Mitterer bewegt sich der Abend an der Grenze zwischen Ein-Personen-Theaterstück und Kabarett und lädt das Publikum ein, auch an der eigenen Fassade zu kratzen. Frei nach Franka Rame: „Es öffnet sich nicht nur der Mund beim Lachen, sondern auch das Gehirn!“

„Wir tragen gern ein schnelles Bekenntnis zu den Menschenrechten auf den Lippen“, meint die Kabarettistin, „aber oft hält das keiner genaueren Überprüfung Stand. Wie oft zweifeln wir daran, ob wirklich alle das Wahlrecht haben sollten, wenn die Leute die „Falschen“ wählen, oder betonen das eigene Recht auf Freizeit und Erholung, während wir es mit dem der Menschen, die uns spät nachts die Pizza liefern sollen, nicht so genau nehmen. Und wenn die Oma dringend Pflege braucht, ist das Recht der 24h Betreuerin auf Familie und Privatsphäre auf einmal auch nicht mehr so wichtig.“
Christine Teichmann greift unseren täglichen schlampigen Umgang mit den Rechten anderer auf und bringt das satirisch auf den Punkt. In ihrer Rolle als Wirtin im „Gasthaus zum Menschenrecht“ präsentiert sie die Menschenrechts Charta als Speisekarte mit allen 30 Artikeln und ist durchaus bereit, die eine oder andere Änderung bei der Bestellung entgegen zu nehmen.
Fotos: Zimmertheater Steglitz