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Wegen Corona-Virus: Kirschblütenfest in Teltow abgesagt

Die Stadt Teltow und die Umweltinitiative Teltower Platte wollen während der Corona-Epidemie kein Risiko eingehen und haben nun das 19. Japanische Kirschblütenfest Hanami abgesagt, das am 26. April stattfinden sollte. Die Veranstalter halten sich damit an die Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums, nach der auf Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besucherinnen und Besuchern verzichtet werden soll. Das Event auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Teltow und Berlin-Lichterfelde zieht regelmäßig bis zu 10.000 Besucher an.

Laut Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt sei man einerseits sehr traurig darüber, eines der beliebtesten und überregional bekanntesten Feste der Stadt Teltow absagen zu müssen. Andererseits habe die Gesundheit der Bevölkerung absolute Priorität. Darum nimmt die Stadt die Empfehlung des Bundesgesundheitsministers sehr ernst.

Auch Markus Mohn von der Umweltinitiative „Teltower Platte“ hält den Schutz derBevölkerung und die Eindämmung der Verbreitungswege und Infektionsgefahren des Corona-Virus für wichtiger. Interessierte könnten dennoch die tausend Japanischen Kirschbäume längs des Berliner Mauerwegs zwischen Teltow und Lichterfelde besuchen. „Die Blüte wird erfahrungsgemäß für einen Zeitraum von 15 bis 25 Tagen zu erleben sein“, so Mohn.

Die Zusammensetzung der Besucher des Kirschblütenfestes auch aus anderen Ländern schließe Risikogruppen nicht aus und in der jetzigen Situation könnten vor Ort nicht genügend Hygienemöglichkeiten geschaffen werden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Teltow. „Wir wollen durch diese frühzeitige Absage des Kirschblütenfestes … auch Händlern, Anbietern und allen weiteren Akteuren rechtzeitig die Möglichkeit geben, sich auf die neue Situation einzustellen“, sagt Schmidt.

Aus Freude über den Mauerfall rief ein japanischer TV-Sender 1990 zu einer großen Spendenaktion in Japan auf, bei der umgerechnet etwa eine Million Euro für 10.000 Kirschbäume in Berlin und Brandenburg zusammen kamen. 1.100 Bäume wurden auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Teltow und dem Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf gepflanzt vorgenommen. Im Frühjahr erfreuen sich die Besucher fast einen Monat lang an dem rosa Blütenband als Symbol der deutsch-japanischen Freundschaft.